Dransfieldia micrantha

Dransfieldia micrantha
Systematik
Monokotyledonen
Commeliniden
Ordnung: Palmenartige (Arecales)
Familie: Palmengewächse (Arecaceae)
Gattung: Dransfieldia
Art: Dransfieldia micrantha
Wissenschaftlicher Name der Gattung
Dransfieldia
W.J.Baker & Zona
Wissenschaftlicher Name der Art
Dransfieldia micrantha
(Becc.) W.J.Baker & Zona

Dransfieldia micrantha ist eine nur auf Neuguinea vorkommende Pflanzenart aus der Familie der Palmengewächse (Arecaceae). Sie ist die einzige Art der Gattung Dransfieldia.

Merkmale

Dransfieldia ist eine mehrstämmige, unbewehrte Palme, seltener bildet sie nur einen Stamm. Der Stamm erreicht bei einem Durchmesser von 2 bis 5 cm eine Höhe von bis zu 10 m. Die Stammoberfläche ist glatt, jung häufig rötlich, später braun. Die Internodien sind 4,0 bis 19,5 cm lang. Die Krone besteht aus 4 bis 7 Blättern. Junge Blätter sind zunächst rötlich und werden dann grün. Mit Blattstiel sind sie 1 bis 2 m lang. Die Blattscheide ist 30 bis 45 cm lang. Der Blattstiel ist 10 bis 20 cm lang. An jeder Seite der Rhachis stehen 12 bis 27 Fiederblättchen. Die Fiederblättchen der Blattmitte sind 52 bis 76 cm lang und 2 bis 5 cm breit, die an der Blattspitze sind 18 bis 36 cm lang.

Der Blütenstand ist 34 bis 60 cm lang, wovon der Blütenstandsstiel 12 bis 26 cm einnimmt. Alle Achsen des Blütenstands sind zur Blütezeit rot bis purpurn. Das Vorblatt ist 11,5 bis 27 cm lang und 1,4 bis 2 cm breit und zur Blüte braun. Es gibt zwei bis drei Vorblätter am Blütenstandsstiel, wobei das erste 20 bis 24 cm lang und 1,7 bis 3,5 cm breit ist, die übrigen 0,5 bis 25 cm lang und 5 bis 12 mm breit. Die Blütenstandsachse ist 9 bis 17 cm lang, von ihr gehen 11 bis 14 Seitenachsen ab, die bis 35 cm lang sind. Jede von diesen trägt wieder bis zu 7 Seitenachsen, die 8,5 bis 29 cm lang sind. An ihnen stehen die Blüten zu dritt in den Achseln von kleinen, bis 1 mm langen Tragblättern. An 5 cm Seitenachse stehen 15 bis 28 dieser Triaden.

Die männlichen Blüten sind 4,5 bis 5,5 × 2,2 bis 3,4 mm groß kurz vor dem Aufblühen, und purpurn. Die Kelchblätter sind fleischig. Die Kronblätter sind im untersten Teil miteinander verwachsen. Es gibt 15 bis 19 weiße Staubblätter, ihre Staubfäden sind 1,5 bis 3,1 mm lang, die Antheren 1,0 bis 1,3 mm. Das Fruchtknotenrudiment ist unter 0,5 mm groß.

Die weiblichen Blüten sind 3,8 bis 4,3 × 2,2 bis 3,4 mm groß kurz vor dem Aufblühen und ebenfalls purpurn. Die meist drei Staminodien sind 0,3 bis 0,5 mm lang. Das Gynoeceum ist einschließlich Narben rund 3,0 × 1,6 mm groß und eiförmig. Es ist pseudomonomer, besitzt nur ein Fruchtfach mit einer Samenanlage, allerdings drei Narben.

Die Frucht ist ellipsoidisch und 15,0 bis 15,9 × 7,6 × 9,5 mm groß. Das Exokarp ist, dünn, glatt und zur Reife schwarz. Epikarp und das faserige Mesokarp sind 0,7 mm dick, das Endokarp 0,3 mm. Letzteres ist braun. Die Samen sind 8,9 bis 11,0 × 6,1 bis 7,0 mm groß. Die Narbe sitzt basal, die Raphe seitlich. Das Endosperm ist tief gefurcht (ruminat), der Embryo sitzt basal.

Verbreitung

Die Art kommt nur im Westen des indonesischen Teils von Neuguinea vor. Standorte sind bekannt von der Insel Waigeo, Kapala Burung, den unteren Hängen der Wondiwoibergen und von der Nähe der Etna Bay. Sie wächst im Unterwuchs von Tieflandregenwäldern und den Wäldern der Hügelhänge und -rücken in 10 bis 180 m Seehöhe.

Systematik

Die Art wurde 1872 von Odoardo Beccari als Ptychosperma micranthum erstbeschrieben. Die Einordnung in die Gattung Ptychosperma wurde schon 1883 von Joseph Dalton Hooker beeinsprucht, der sie in die Gattung Rhopaloblaste stellte. Harold Moore stellte sie in die Gattung Heterospathe. Allgemein wurde das Basionym aber als der akzeptierte Name angesehen. 2006 wurde die Art dann aufgrund morphologischer und molekulargenetischer Merkmale in eine eigene Gattung Dransfieldia überführt. Der Gattungsname ehrt den Palmenforscher John Dransfield (geb. 1945) von den Royal Botanic Gardens, Kew.[1]

Molekulargenetische Analysen weisen auf die rein neukaledonische Subtribus Clinospermatinae als Schwestergruppe von Dransfieldia hin, jedoch mit geringer statistischer Abstützung. Deshalb wurde die Art zwar der Tribus Areceae zugeordnet, innerhalb dieser aber keiner Subtribus.

Nutzung

Die Stämme werden zu Harpunen verarbeitet. Die Blätter werden zum Dachdecken verwendet. In den USA und in Australien wird die Art als Zierpflanze gezogen, aber im Handel nicht weit verbreitet.

Literatur

  • William J. Baker, Scott Zona, Charlie D. Hautubun, Carl E. Lewis, Rudi A. Maturbong, Maria V. Norup: Dransfieldia (Arecaceae) — A New Palm Genus from Western New Guinea. Systematic Botany, Band 31, 2006, S. 61–69.

Einzelnachweise

  1. Lotte Burkhardt: Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen. Erweiterte Edition. Botanic Garden and Botanical Museum Berlin, Freie Universität Berlin, Berlin 2018. [1]