Dorfmerkingen liegt auf dem Härtsfeld in einem Nebental des Dossinger Tals nördlich vom Hauptort Neresheim. Weitere Nachbarschaften bestehen im Westen zu Elchingen, dem Bopfinger Stadtteil Unterriffingen im Norden sowie dem Weiler Hohenlohe im Nordwesten. Östlich von Dorfmerkingen liegen die Weiler Dehlingen und Weilermerkingen, südöstlich Ohmenheim, südlich der Weiler Dossingen und im Südwesten Stetten.
Bevölkerungsentwicklung
Jahr
1813
1821
1834
1846
1852
1858
1867
1880
1900
1910
1925
1939
1950
1961
1970
2018
2019
2020
2021
2022
Einwohner
1.178
1.213
907
907
941
1.001
1.003
847
780
741
778
721
1.028
930
1.040
1.031
1.022
1.012
1.027
1.035
Geschichte
Im südöstlichen Teil führte die von Lauingen nach Bopfingen führende Römerstraße über die Gemarkungsfläche. Der Ortsname, erstmals 1144 als Merckingen urkundlich erwähnt, wird auf die alamannische Landnahme und den Personennamen Marko zurückgeführt. Auf der Gemarkungsfläche wurde aus der ältesten Siedlungsschicht ein Reihengräberfriedhof aus dem 4./5. Jahrhundert entdeckt.
Im 15. Jahrhundert waren zunächst die Schenken von Schenkenstein bedeutendste Besitzer in Dorfmerkingen, ab 1461 die niederadeligen Ahelfinger. Nach Aussterben der Ahelfinger kam deren Besitz an eine Linie der Woellwarth. 1644 wurde der woellwarthsche Lehensbesitz größtenteils vom Stift Ellwangen eingezogen. Weitere Grundherren waren das Kloster Kaisheim, das Nördlinger Spital, das Kloster Lorch und ab 1471 die Deutschordenskommende Kapfenburg, über die Herrschaft Heidenheim auch Württemberg.
Landesherrschaft und Hochgericht übte Oettingen aus, was zu zahlreichen Streitigkeiten und militärischen Exekutionen mit Ellwangen führte, die erst 1795/96 mit dem Verkauf des ellwangischen Besitzes an Oettingen-Wallerstein endeten.
1570, 1624 und 1681 wurde Dorfmerkingen durch Brände in Mitleidenschaft gezogen.
Blasonierung: „In goldenem rot bordiertem Schild ein auf der rechten Seite geborstenes, ursprünglich vierspeichiges, rotes Rad.“[4]
Wappenbegründung: Das Wappen wurde der Gemeinde mit Schreiben vom 31.01.1956 genehmigt und ersetzte ein 1931 neu angenommenes Wappen. Das Wappen mit dem geborstenen Rad wurde bereits im Jahre 1629 verwendet und ist möglicherweise sogar schon 1550 in Verwendung gewesen. Damit ist es eines der ältesten Ortswappen der Region. Die Farben sind die der ehemaligen Grafschaft Oettingen.
Wie alle Wappen und Flaggen der ehemals selbständigen Gemeinden ist das Dorfmerkinger Wappen als amtliches Bildkennzeichen mit der Eingemeindung erloschen.
Am Westausgang des Ortes in Richtung Elchingen befindet sich bei einem markanten Kalkfelsen die Kapelle St. Leonhard, im Rokoko-Stil erbaut mit barockem Tafelbild.
Kulturdenkmäler
Katholische PfarrkircheKatholische Pfarrkirche St. Mauritius, St. Georg und Maria Immaculata
Leonhardkapelle
Katholisches Pfarrhaus
Laufender Brunnen
Ofenstein
Gasthaus Hirsch
Vereine
Die Sportfreunde Dorfmerkingen wurden 1922 gegründet und spielen in der Fußball-Oberliga Baden-Württemberg. Ihre Heimspiele tragen sie in der Sportanlage Felsenstraße aus, seit 2019 Röser Arena genannt. 1998 und 2017 gewann der Verein den WFV-Pokal und konnte sich dadurch für die erste Hauptrunde des nationalen DFB-Pokals qualifizieren. Zudem gibt es die Feuerwehr Dorfmerkingen, eine Abteilung der Freiwilligen Feuerwehr von Neresheim.[7]
Große Tradition besitzt die Volksmusik in Dorfmerkingen. Die Original Härtsfelder Musikanten, gegründet 1751, sind eine der ältesten Kapellen in Süddeutschland. Die Geschichte der Volksmusik in Dorfmerkingen lässt sich lückenlos bis 1738 zurückverfolgen.[8]
Persönlichkeiten
Alois Beerhalter (1798–1858), Klarinettist und Violinvirtuose, in Dorfmerkingen geboren.
Otto Gauß (1877–1970), Organist und Komponist, in Dorfmerkingen geboren.
Literatur
Dorfmerkingen. In: Karl Eduard Paulus (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Neresheim (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886. Band54). H. Lindemann, Stuttgart 1872, S.267–274 (Volltext [Wikisource]).