Decauville-Bahn Vigía Chico–Santa Cruz

Vigía Chico–Santa Cruz
Ein Decauville-Zug um 1905[1][2]
Ein Decauville-Zug um 1905[1][2]
Eine Lokomotive, die als nutzlos außer Betrieb
genommen wurde, steht 1914/15 auf Befehl von
General Arturo Gracilazo Juárez zur Reparatur bereit
Eine Lokomotive, die als nutzlos außer Betrieb

genommen wurde, steht 1914/15 auf Befehl von

General Arturo Gracilazo Juárez zur Reparatur bereit
Strecke der Decauville-Bahn Vigía Chico–Santa Cruz
Streckenverlauf
Streckenlänge:56,750 km
Spurweite:600 mm (Schmalspur)
Kopfbahnhof Streckenanfang (Strecke außer Betrieb)
0 Vigía Chico
Kopfbahnhof Streckenende (Strecke außer Betrieb)
56,750 Santa Cruz (heute Felipe Carrillo Puerto)

Die Decauville-Bahn Vigía Chico–Santa Cruz (spanisch Ferroaril Decauville de Vigía Chico) war eine knapp 57 Kilometer lange Militär-Schmalspurbahn mit einer Spurweite von 600 mm, die während des Kastenkrieges bei Santa Cruz (heute Felipe Carrillo Puerto) in Mexiko gebaut und von 1905 bis 1932 betrieben wurde.

Geschichte

Am 13. Dezember 1901 wurde in New Orleans das Material für die Eisenbahn bestellt. Am 16. April 1902 wurden 250 Tonnen Schmalspurbahn-Material im General Vega Camp am Hafen von Vigía Chico angeliefert. Die Strecke wurde am 4. September 1905 offiziell eröffnet.

Zwischen 1905 und 1912 führten die Mayas andauernde Schikanen und Angriffe auf die Militärbahn durch. Als General Bravo aus Santa Cruz vertrieben wurde, begannen die Mayas, sie zu zerstören. Im Jahr 1913 befahl der Gouverneur des Territoriums, General Arturo Gracilazo Juárez, den Wiederaufbau.

Im Jahr 1918 erteilte General Venustiano Carranza dem Maya-Führer Francisco May eine Konzession für die Verwendung der Schmalspurbahn beim Transport von Kautschuk.

Am 1. Februar 1927 erteilte der Präsident der Republik Miguel Angel Ramoneda den Auftrag, die ehemalige Militärbahn wieder aufzubauen. Am 7. August 1929 beantragte General Francisco May erneut die Konzession der ehemaligen Militärbahn, der von der Regierung unter Aufhebung der Konzession, die er von Ramoneda erhalten hatte, zugestimmt wurde. Im Jahr 1932, als die Produktion von Naturkautschuk den Tiefpunkt erreichte, wurde die Eisenbahn bedeutungslos.[3][4]

Lokomotiven

Es gab anfangs drei Dampflokomotiven mit jeweils 40 PS, zehn Wagen mit jeweils 6 Tonnen, 14 Flachwagen mit jeweils 3 Tonnen. Die Gesamtkosten für die Ausrüstung beliefen sich auf 239.967,59 Dollar. Hinzu kamen 8622 Dollar für Werkzeuge, den Bau der Bahnsteige und die Nivellierung der Trasse.

Achsfolge Hersteller[5][6] Werksnummer Baujahr Heutiger Standort[6]
0-4-0T Hainaut/Couillet, Decauville 1888 Bei der Leihbücherei, Felipe Carrillo Puerto (Lage)
0-4-0T Hainaut/Couillet, Decauville Am Leuchtturm, Felipe Carrillo Puerto (Lage)

Einzelnachweise

  1. Benjamin Arredondo: Más sobre los ferrocarriles en Quintana Roo.
  2. Benjamin Arredondo: Los ferrocarriles portátiles en Quintana Roo.
  3. Carlos Chable Mendoza: El ferrocarril militar de Santa Cruz. (Memento vom 8. März 2019 im Internet Archive)
  4. Jennifer P. Mathews: Chicle: The Chewing Gum of the Americas, from the Ancient Maya to William Wrigley. University of Arizona Press, 2009.
  5. Francisco Verdayes Ortiz: Quintana Roo ya tuvo su tren. Turquesa News, 9. Januar 2019.
  6. a b Surviving Steam Locomotives in Quintana Roo. (Memento vom 8. März 2019 im Internet Archive)

Koordinaten: 19° 46′ 24,2″ N, 87° 35′ 12,4″ W