David Bruce (Mediziner, 1855)

David Bruce

Sir David Bruce (* 29. Mai 1855 in Melbourne; † 27. November[1] 1931 in London) war ein australisch-englischer Arzt und Mikrobiologe. Er entdeckte 1887 den Erreger des Maltafiebers.

Leben

Er studierte von 1876 bis 1881 Naturwissenschaften und Medizin in Edinburgh (Schottland).[2] 1883 in die britische Armee als Militärarzt eingetreten, wurde er zunächst nach Ägypten und anschließend in die damals britische Besitzung Malta versetzt.[3] Dort untersuchte er das heute nach ihm als Brucellose benannte Maltafieber. Er entdeckte und beschrieb gemeinsam mit Themistocles Żammit 1887 den Erreger (Brucella melitensis) dieser Zoonose als die stäbchenförmigen Bakterien der Brucellen. 1905[4] beschrieb er dessen Übertragungsweg.

Später gelang ihm auch die Entdeckung des Erregers der Rinderseuche Nagana, Trypanosoma brucei, und er betrieb auch die epidemiologische Forschung über die von Tsetsefliegen übertragene Schlafkrankheit in Afrika. Seine Entdeckung, nämlich diejenige der Ätiologie der Schlafkrankheit (The presence of trypanosoma in sleeping sickness) musste er sich nach ausgeprägten wissenschaftlichen Streitigkeiten im Jahr 1903 mit Aldo Castellani teilen.[3]

Etwa 1894 gelang die erstmalige Entdeckung, dass ein Insekt pathologische Protozoen überträgt.

1908 wurde er als Knight Bachelor geadelt und 1918 zum Knight Commander des Order of the Bath erhoben.[5]

Von 1914 bis 1919 war er Kommandant des Royal Army Medical College.[6]

1922 wurde Bruce mit der Buchanan Medal der Royal Society, deren Mitglied er seit 1899 war, ausgezeichnet. 1927 wurde er zum Fellow der Royal Society of Edinburgh gewählt.[7] Seit dem 16. Dezember 1931 war er korrespondierendes Mitglied der Académie des sciences.[8]

Er ist einer der 23 ursprünglichen Namen auf dem Fries der London School of Hygiene and Tropical Medicine, die Personen aufführen, die sich um öffentliche Gesundheit und Tropenmedizin verdient gemacht haben.

Siehe auch

Literatur

  • Ralf Vollmuth: Bruce, Sir David. In: Werner E. Gerabek, Bernhard D. Haage, Gundolf Keil, Wolfgang Wegner (Hrsg.): Enzyklopädie Medizingeschichte. De Gruyter, Berlin / New York 2005, ISBN 3-11-015714-4, S. 214 f.
  • Paul de Kruif: David Bruce. Auf der Spur der Tse-tse-Fliege. In: Paul de Kruif: Mikrobenjäger. (Originalausgabe: Microbe Hunters. Harcourt, Brace & Co., New York 1926.) Orell Füssli Verlag, Zürich / Leipzig 1927; 8. Auflage ebenda 1940, S. 242–267.

Einzelnachweise

  1. Sir D. Bruce dies as wife is buried. In: The New York Times. 28. November 1931, S. 17.
  2. Ralf Vollmuth: Bruce, Sir David. 2005, S. 214.
  3. a b Wolfgang U. Eckart: Bruce, (Sir) David, in: Wolfgang U. Eckart und Christoph Gradmann (Hrsg.): Ärztelexikon. Von der Antike bis zum 20. Jahrhundert, 1. Aufl. 1995 C. H. Beck München S. 80, Ärztelexikon. Von der Antike bis zur Gegenwart, 2. Aufl. 2001, S. 65, 3. Aufl. 2006 Springer Verlag Heidelberg, Berlin, New York S. 67., doi:10.1007/978-3-540-29585-3.
  4. Ralf Vollmuth: Bruce, Sir David. 2005, S. 214.
  5. Knights and Dames: BED–BUG bei Leigh Rayment’s Peerage
  6. Ralf Vollmuth: Bruces, Sir David. 2005, S. 214.
  7. Fellows Directory. Biographical Index: Former RSE Fellows 1783–2002. (PDF) Royal Society of Edinburgh, abgerufen am 13. Oktober 2019.
  8. Verzeichnis der Mitglieder seit 1666: Buchstabe B. Académie der sciences, abgerufen am 29. September 2019 (französisch).
Commons: David Bruce – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien