DKW 4=8

DKW
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DKW Schwebeklasse im museum mobile in Ingolstadt
4=8

Verkaufsbezeichnung: P, V 800, V 1000, Sonderklasse, Schwebeklasse
Produktionszeitraum: 1929–1940
Klasse: Untere Mittelklasse
Karosserieversionen: Tourenwagen, Limousine, Cabriolet
Motoren: Ottomotoren:
0,78–1,05 Liter
(14,7–23,5 kW)
Länge: 3600–4300 mm
Breite: 1380–1600 mm
Höhe: 1510–1650 mm
Radstand: 2600–2850 mm
Leergewicht: 750–1000 kg

Vorgängermodell DKW Typ P

Der DKW 4=8 ist ein Pkw der Marke DKW mit Vierzylinder-Zweitakt-V-Motor, der von den Zschopauer Motorenwerken J. S. Rasmussen (ab Mitte 1932 der neu gegründeten Auto Union AG) als Nachfolger des 1929 eingestellten Kleinwagens DKW P 15 PS hergestellt wurde. Der Beiname „4=8“ sollte verdeutlichen, dass ein Vierzylinder-Zweitaktmotor einem Achtzylinder-Viertakter entspreche (vgl. auch DKW 3=6), da hier auf jede Kurbelwellenumdrehung ein Arbeitstakt kommt, während der Viertaktmotor nur in jeder zweiten Kurbelwellenumdrehung einen Arbeitstakt ausführt. Die Laufruhe (Massenausgleich) des Zweitaktmotors ist allerdings nicht besser, sondern nur die Gleichförmigkeit der Kraftabgabe. Die Motoren wurden vom DKW-Stammwerk in Zschopau hergestellt; die Fahrzeuge im Werk Berlin-Spandau montiert.

Geschichte

Der erste DKW P 25 PS wurde im November 1928 auf der 21. Internationalen Automobil-Ausstellung in Berlin gezeigt, dann aber nur in wenigen Exemplaren gefertigt. Er wurde ausschließlich als zweitürige Limousine angeboten. Der 25 PS (18 kW) starke Motor mit 1 Liter Hubraum trieb über ein Dreigang-Getriebe mit Schalthebel in der Wagenmitte die Hinterräder an. Der P 25 PS hatte wie sein Vorgänger eine selbsttragende Karosserie aus Sperrholz mit Kunstlederbezug, aber mit 2,8 m einen um 10 cm verlängerten Radstand. Ebenso übernahm DKW die beiden Starrachsen mit Querblattfedern.

Der Gaswechsel des Motors wurde nicht wie sonst bei kleinen Zweitaktmotoren mit Kurbelkastenspülung, also durch die Kolbenunterseiten bewirkt, sondern mit zwei doppeltwirkenden Kolbenladepumpen (also mit insgesamt 4 Arbeitsräumen), die zwei eigene Zylinder im Motorblock hatten. Nachdem der durch die Spülung mit Ladepumpen erhoffte geringere Verbrauch gegenüber dem Vorgänger nicht eingetreten war, brachte das Werk 1930 den DKW V 800 4=8 mit auf 2,7 Meter verringertem Radstand heraus. Der auf 0,8 Liter Hubraum verkleinerte Motor mit 20 PS (15 kW) Leistung verbrauchte jedoch nicht weniger Treibstoff, sondern bewirkte nur schlechtere Fahrleistungen. Zudem überhitzte der wie alle DKW-Motoren mit Thermosiphonkühlung versehene Motor leicht und sprang auch bei Kälte schlecht an. Der V 800 war zweitürig als Cabriolimousine oder Cabriolet lieferbar.

Ab 1931 verwendete man daher wieder den größeren 1-Liter-Motor mit 25 PS. Das Modell mit nun hydraulisch betätigter „Öldruckbremse“ hieß DKW V 1000 4=8 und war mit jeweils zwei Türen als Limousine, Cabrio-Limousine und Cabriolet bis 1932 erhältlich.

Der ansonsten unveränderte Wagen kam im März 1932 als DKW Sonderklasse Typ 432 mit um 6 cm verlängertem Radstand, längerer Karosserie und Vierganggetriebe auf den Markt.

Im Oktober desselben Jahres löste der DKW 1001 Sonderklasse mit einem um weitere 9 cm auf 2,85 m vergrößerten Radstand und einem PS mehr Motorleistung den Typ 432 ab. Er hatte hinten eine „Schwebeachse“ mit hochgelegter Querblattfeder. Die Karosserie war eleganter, aber genauso wenig dauerhaft wie die der Vorgänger. Die Holzkonstruktion hing bald zwischen den Achsen durch und einige ältere Exemplare sollen sogar in der Mitte auseinandergebrochen sein.

DKW Sonderklasse 1001 Kübelwagen

Von 1934 bis 1935 wurden 295 Kübelwagen als Sonderserie für Behörden gebaut.[1]

Mit zwei „Schwebeachsen“ folgte im Februar 1934 die DKW Schwebeklasse mit stromlinienförmiger Karosserie. Ab Januar 1935 leistete deren Motor mit zwei Vergasern 30 PS (22 kW). Von Juli 1935 bis zum Ende der Fertigung im April 1937 war ein neu konstruierter Motor mit 1,05 Liter Hubraum und 32 PS (23,5 kW) eingebaut. Die Schwebeklasse war als zweitürige Limousine oder Cabrio-Limousine erhältlich.

Mit dem Motor der letzten Schwebeklasse erschien im Februar 1937 wieder eine DKW Sonderklasse mit dem Fahrgestell und der Ganzstahlkarosserie des Wanderer W24. Damit waren die Probleme mit den sich verziehenden, durchhängenden und schließlich in der Mitte brechenden Holzkarosserien behoben. Die Sonderklasse wurde 1940 eingestellt.

Insgesamt entstanden in elf Jahren von allen DKW 4=8-Modellen knapp 26.000 Stück, davon rund 8000 DKW-Sonderklasse mit Ganzstahlkarosserie.

Technische Daten

Typen P 4=8, V 800, V 1000, 432 Sonderklasse und 1001 Sonderklasse

Typ 4=8 (P 25 PS) V 800 4=8 V 1000 4=8 Sonderklasse Typ 432 1001 Sonderklasse
Bauzeitraum 1929 1930–1931 1931–1932 1932 1932–1934
Aufbauten L2 L2, Cb2 L2 T4, L2
Motor 4 Zyl. V, 2-Takt
Ventile ohne
Bohrung × Hub 68 mm × 68 mm 68 mm × 68,5 mm
Hubraum 980 cm³ 782 cm³ 990 cm³
Leistung (PS) 25 20 25 26
Leistung (kW) 18,4 14,7 18,4 19,1
Verbrauch 10 l/100 km 11 l/100 km 12 l/100 km
Höchstgeschwindigkeit 90 km/h 85 km/h 90 km/h 95 km/h 90 km/h
Leergewicht 780 kg 750 kg 780 kg 800 kg 980 kg
Zul. Gesamtgewicht 1130 kg 1100 kg 1130 kg 1150 kg 1280 kg
Elektrik 6 Volt
Länge 3600 mm 3680 mm 4000 mm 4150 mm
Breite 1450 mm 1380 mm 1400 mm 1500 mm
Höhe 1620 mm 1650 mm 1560 mm
Radstand 2800 mm 2700 mm 2760 mm 2850 mm
Spur vorne / hinten 1100 mm / 1200 mm 1110 mm / 1120 mm 1120 mm / 1170 mm 1250 mm / 1250 mm
Wendekreis 12 m

Typen mit stromlinienförmiger Karosserie

Typ Schwebeklasse (bis 1935) Schwebeklasse (ab 1935) Sonderklasse (ab 1937)
Bauzeitraum 1934–1935 1935–1937 1937–1940
Aufbauten L2
Motor 4 Zyl. V, 2-Takt
Ventile ohne
Bohrung × Hub 68 mm × 68,5 mm 70 mm × 68,5 mm
Hubraum 990 cm³ 1054 cm³
Leistung (PS) 26–30 32 bei 3800/min
Leistung (kW) 19,1–22 23,5
Verbrauch 12,5 l/100 km 13 l/100 km
Höchstgeschwindigkeit 90 km/h 95 km/h
Leergewicht 1000 kg 975 kg
Zul. Gesamtgewicht 1400 kg 1375 kg
Elektrik 6 Volt
Länge 4300 mm 4150 mm
Breite 1590 mm 1600 mm
Höhe 1560 mm 1510 mm
Radstand 2850 mm 2600 mm
Spur vorne / hinten 1300 mm / 1250 mm 1300 mm / 1320 mm
Wendekreis 10 m

Quelle

Commons: DKW-Fahrzeuge – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Karsten Bauermeister: DKW Sonderklasse 1001 Kübelwagen. traumautoarchiv.de, abgerufen am 8. Februar 2021.