Corneliusgasse

Corneliusgasse
Wappen
Wappen
Straße in Wien
Corneliusgasse
Corneliusgasse
Blick von der Corneliusstiege in die Corneliusgasse Richtung Südosten
Basisdaten
Ort Wien
Ortsteil Mariahilf
Angelegt 1867
Hist. Namen Lauswiesengrund
Name erhalten 1867
Anschluss­straßen Amerlingstraße (Nordwesten), Proschkogasse (Südosten)
Querstraßen Gumpendorfer Straße, Kopernikusgasse, Magdalenenstraße, Kaunitzgasse
Bauwerke Corneliusstiege
Nutzung
Nutzergruppen Fußgänger, Radfahrer, Motorisierter Individualverkehr
Technische Daten
Straßenlänge ca. 320 m

Die Corneliusgasse in Wien ist ein Straßenzug im 6. Gemeindebezirk Mariahilf.

Geschichte

Die Gasse entstand um 1867 im Zuge der Parzellierung des Lauswiesengrunds in Gumpendorf.[1]

Die Corneliusgasse wurde 1867 nach Peter von Cornelius (1783–1867), einem deutschen Historienmaler und seinem Neffen Peter Cornelius (1824–1874), Komponist und Dichter, benannt.[2][3]

Internationale Aufmerksamkeit erhielt die Gasse, als im August 2024 die drei Wiener Konzerte der US-amerikanischen Musikerin Taylor Swift im Rahmen ihrer The Eras Tour aufgrund eines geplanten terroristischen Anschlags abgesagt wurden. Viele Fans suchten nach der Absage, etwa um Trost zu finden, die Corneliusgasse auf, da Taylor Swift in ihrem 2019 veröffentlichten Album „Lover“ einen Song mit dem Titel „Cornelia Street“ veröffentlichte. Auf Grund der Namensähnlichkeit mit der besungenen Straße in New York hängten viele Fans ihre Armbänder – Markenzeichen der Swift-Fans – an den Ästen von Bäumen auf. Die Idee, Armbänder an den Baum zu hängen, stammt von „Swiftie Nights Vienna“. Bereits ein paar Wochen vor den Konzerten teilten sie ein Video mit ihrer Idee auf TikTok, das sich schnell im Internet verbreitete. Deshalb entschieden sich Fans nach den Konzertabsagen, in der Corneliusgasse zu feiern. Medien berichteten weltweit von den Zusammentreffen in der Corneliusgasse.[4][5][6][7][8]

Beschreibung

Die Corneliusgasse beginnt an der Magdalenenstraße und verläuft 320 Meter in nordwestliche Richtung. Durch die Corneliusstiege ist die Corneliusgasse in nordwestliche Richtung mit der Gumpendorfer Straße verbunden und geht Richtung Nordwesten in die Amerlinggasse über. Auf ungefähr halber Straßenlänge mündet die Kopernikusgasse aus nordöstlicher Richtung in die Corneliusgasse ein.

Die Bebauung besteht großenteils aus streng historistischen Zinshäusern aus dem dritten Viertel des 19. Jahrhunderts.[1]

Verkehr

Die Corneliusgasse ist eine Nebenstraße, die im Bereich zwischen Magdalenenstraße und Kopernikusgasse als Einbahnstraße geführt wird und im Bereich zwischen Kopernikusgasse und Corneliusstiege eine Sackgasse ist. Auf der ganzen Länge besteht eine Geschwindigkeitsbeschränkung auf 30 km/h.[9]

Bebauung

Alle Gebäude der Corneliusgasse (bis auf Haus Nr. 6) stehen in einer baulichen Schutzzone, die von der Stadt Wien definiert wurde. Die Gebäude in der Corneliusgasse werden von der Schutzzone Gumpendorf umfasst.[10]

Im Gebäude Corneliusgasse 6 (Identanschrift: Kopernikusgasse 15) befindet sich eine Volksschule mit theaterpädagogischem Schwerpunkt.

Die Corneliusstiege ist eine am nördlichen Ende der Corneliusgasse zwischen den Häusern Nr. 10 und 11 eingebaute Straßentreppe, die einen Höhenunterschied von 20 Metern zwischen den Vorstädten Gumpendorf und Magdalenengrund überwindet. Beim Abgang in der Gumpendorfer Straße steht die mit italienischen Smalten belegte abstrakte Kunststeinskulptur „Reine Form“ von Josef Seebacher-Konzut aus dem Jahr 1956.[11]

Literatur

  • Bundesdenkmalamt (Hrsg.): Dehio Handbuch Die Kunstdenkmäler Österreichs. Wien II. bis IX. und XX. Bezirk. Verlag Anton Schroll & Co., ISBN 3-7031-0680-8, S. 254
Commons: Corneliusgasse, Vienna – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Bundesdenkmalamt (Hrsg.): Dehio Handbuch Die Kunstdenkmäler Österreichs. Wien II. bis IX. und XX. Bezirk. Verlag Anton Schroll & Co., ISBN 3-7031-0680-8, S. 254
  2. Gemeindebau Corneliusgasse 1 im digitalen Kulturgüterkataster der Stadt Wien (PDF-Datei)
  3. City-Abc. Abgerufen am 25. September 2024.
  4. „„Swifties“ trotzen in Wien der Traurigkeit“ in orf.at vom 8. August 2024 (abgerufen am 9. August 2024)
  5. „Defiant Swifties take to streets after Vienna plot“ in bbc.com vom 8. August 2024 (abgerufen am 9. August 2024)
  6. „Swifties gather in Vienna to celebrate despite cancelled concerts“ in The Manila Times vom 9. August 2024 (abgerufen am 9. August 2024)
  7. „Taylor Swift Fans Sing in Vienna Streets After Canceled Eras Tour Concert: ‘Swifties Are Resilient’“ in Variety vom 8. August 2024 (abgerufen am 9. August 2024)
  8. anna.strobl: Corneliusgasse im 6. Bezirk: Armbändertausch der "Swifties". 4. August 2024, abgerufen am 12. August 2024.
  9. Stadtplan Wien. In: Website der Stadt Wien. Abgerufen am 1. April 2020. (Luftbild aufrufen)
  10. Karte der Schutzzone Gumpendorf
  11. Das Wiener Heimatbuch – Mariahilf. Hg. von der Arbeitsgemeinschaft des Mariahilfer Heimatmuseums. Wien: Austria Press 1963, S. 96