Burg Vilbel
Burg Vilbel | ||
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Zugangsbereich der Burg | ||
Staat | Deutschland | |
Ort | Bad Vilbel | |
Entstehungszeit | 12./13. Jahrhundert | |
Burgentyp | Niederungsburg, Ortslage | |
Erhaltungszustand | Ruine | |
Ständische Stellung | Adlige | |
Geographische Lage | 50° 11′ N, 8° 45′ O | |
Höhenlage | 109 m ü. NN | |
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Die Burg Vilbel ist die Ruine einer Wasserburg in Bad Vilbel im Wetteraukreis nördlich von Frankfurt am Main in Hessen.
Geschichte
Der Ort Vilbel wurde 774 erstmals in einer Schenkungsurkunde an das Kloster Lorsch genannt. Im 12. Jahrhundert bis 13. Jahrhundert wurde die heutige Burg als Wasserburg an der Nidda gebaut. Möglicherweise ging dieser eine ältere Turmhügelburg (Motte) zeitlich voraus.
1399 wurde sie wegen vorausgegangener Räubereien des Burgherren Bechtram V. von Vilbel von den Grafen Ulrich V. von Hanau und Philipp von Falkenstein belagert und zerstört; Bechtram wurde hingerichtet. 1420 wurde die Burg erneuert.
Die Burg fiel 1503 an die Eppsteiner. Die Burg war von 1590 bis 1803 kurmainzischer Amtssitz und wurde sowohl im 16. Jahrhundert als auch nochmals im 18. Jahrhundert erneuert und verstärkt. 1796 wurde die Burg durch französische Revolutionstruppen unter General Jean-Baptiste Kléber zerstört (→ Schlacht bei Friedberg) und blieb seitdem Ruine.[1]
Heutige Nutzung
Von 1955 bis 2017 beherbergte die Burgruine ein Heimat- und Brunnenmuseum, nachdem die Stadt Bad Vilbel die Burg erworben hatte. Aus dieser Zeit stammt auch der Wassergraben, der auch heute noch mit Wasser gefüllt ist. Durch das Wasser des Grabens entstanden erhebliche Schäden am Mauerwerk, das seither aufwändig saniert wurde. Es wird vermutet, dass die Burg in früheren Zeiten zwar über einen Graben verfügte, der aber trocken war und nur bei Bedarf geflutet wurde.
Im Burghof finden seit 1987 jährlich die Burgfestspiele Bad Vilbel statt.
Die Ruine der Wasserburg ist ein hessisches Kulturdenkmal aus geschichtlichen Gründen, da sie für das 15. Jahrhundert ein seltenes Beispiel einer Wasserburg in Hessen darstellt.
Am 10. Juli 2024 brach auf der dem Publikum abgewandten Burgseite eine Ecke aus der Burgmauer.[2] Die Sanierungsarbeiten beginnen nach Ende der laufenden Spielzeit.[3]
Literatur
- Peter Fleck: Zur Geschichte der Vilbeler „Wasserburg“. In: Bad Vilbeler Heimatblätter 46, 2000.
- Rudolf Knappe: Mittelalterliche Burgen in Hessen. 800 Burgen, Burgruinen und Burgstätten. 3. Auflage. Wartberg, Gudensberg-Gleichen 2000, ISBN 3-86134-228-6, S. 343f.
- Rolf Müller (Hrsg.): Schlösser, Burgen, alte Mauern. Herausgegeben vom Hessendienst der Staatskanzlei, Wiesbaden 1990, ISBN 3-89214-017-0, S. 38f.
Einzelnachweise
- ↑ Burg Vilbel, Gemeinde Bad Vilbel. Burgen, Schlösser, Herrenhäuser (Stand: 27. September 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS). Hessisches Institut für Landesgeschichte, abgerufen am 5. Oktober 2021.
- ↑ Mauerstück der Wasserburg stürzt ein – Burgfestspiele sollen trotzdem stattfinden. 11. Juli 2024, abgerufen am 11. Juli 2024.
- ↑ Nach Einsturz in Bad Vilbel: Wie wird die Wasserburg-Mauer saniert? 19. August 2024, abgerufen am 19. August 2024.
Weblinks
- Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Hrsg.): Vilbeler Wasserburg In: DenkXweb, Online-Ausgabe von Kulturdenkmäler in Hessen
- Burg Vilbel, Gemeinde Bad Vilbel. Burgen, Schlösser, Herrenhäuser. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Burg Vilbel auf der Seite burgenwelt.de
- Literatur über Burg Vilbel nach Register In: Hessische Bibliographie