British West Indies

Tortola, British Virgin Islands
Salzgewinnung auf St. Kitts (rechts), im Hintergrund die Insel Nevis
Satellitenaufnahme von Bermuda

British West Indies, auch Anglophone Karibik oder Commonwealth Caribbean bezeichnet die ehemals von Großbritannien kolonialisierten Westindischen Inseln.

Geschichte

Am 3. Januar 1958 vereinten sich alle Gebiete bis auf die British Virgin Islands und die Bahamas zu der Westindischen Föderation. Diese Föderation hatte allerdings nur bis zum 31. Mai 1962 Bestand.[1] Viele der Inseln sind heutzutage unabhängige Mitglieder des Commonwealth, einige wiederum sind britisch geblieben.

Die ehemaligen britischen Territorien der British West Indies waren:

Inseln, die britische Überseegebiete blieben (manche abgespalten vom früheren Territorium):

Die anglophonen Länder Zentral- und Südamerikas wurden historisch auch als Teil der British West Indies angesehen:

  • Belize Belize (ehemals Britisch Honduras)
  • Guyana Guyana (ehemals Britisch Guyana)

Cricket

In der Sportart Cricket treten die meisten der oben genannten Staaten und Territorien gemeinsam als West Indies Cricket Team auf und sind eine der zwölf „Nationalmannschaften“, die Test-Cricket-Spiele austragen. Oft sind die Cricket-Meisterschaften mit der bekannten FIFA-Fußball-Weltmeisterschaft zu vergleichen. Auf den West Indies hat die Cricketmeisterschaft ungefähr dieselbe Bedeutung wie Fußball in Deutschland seit dem Zweiten Weltkrieg. Das West Indies Cricket Team nahm an beinahe jedem Cricket World Cup teil, gewann die ersten beiden Austragungen 1975 und 1979 und verpasste lediglich das Turnier 2023. Außerdem gewannen sie den Men’s T20 World Cup zweimal (2012 und 2016) sowie je einmal die Champions Trophy (2004) und die U19-Cricket-Weltmeisterschaft (2016). Die West Indies waren Gastgeber wichtiger Turniere wie des Cricket World Cup 2007, der World Twenty20 2010 und des Men’s T20 World Cup 2024 (zusammen mit den Vereinigten Staaten).[2]

Literatur

  • George Cumper (Hrsg.): The economy of the West Indies. Institute of Social and Economic Research, University College of the West Indies, Kingston 1960.
  • Bryan Edwards: The History, Civil and Commercial, of the British Colonies in the West Indies. Humphreys, Philadelphia.
  • René Frank: The Anchor Coinage. Die silbernen „Anker-Münzen“ von 1820–1822 in Westindien. Geplantes Einheitsgeld für alle britischen Kolonien. Grin, München 2013, ISBN 978-3-656-41773-6.
  • John Horace Parry, Philip Manderson Sherlock: A short History of the West Indies. 2. Auflage. Macmillan, London 1963.
  • Frederick G. Spurdle: Early West Indian Government. Showing the Progress of Government in Barbados, Jamaica, and the Leeward Islands, 1600–1783. Whitcombe and Tombs, Palmerston North 1963; archive.org

Fußnoten

  1. John Mordecai: Federation of the West Indies. Northwestern University Press, Evanston 1968, S. 374.
  2. Nagraj Gollapudi: USA co-hosts for 2024 T20 WC, Pakistan gets 2025 Champions Trophy, India and Bangladesh 2031 World Cup. Cricinfo, 16. November 2021, abgerufen am 14. Februar 2025 (englisch).