Als Gründungsjahr der Stadt Bogutschar gilt 1701. Damals wurden dort etwa 200 Kosaken angesiedelt. In den 1720er-Jahren wurde im Ort eine erste steinerne Kirche gebaut, es entstanden auch mehrere Handwerksbetriebe. Die Stadtrechte wurden dem Ort 1779 verliehen, als er bereits mehrere Tausend Einwohner hatte. Im 18. und 19. Jahrhundert wurden in Bogutschar vorwiegend Landwirtschaft sowie Handel betrieben.
Während des Zweiten Weltkrieges war Bogutschar vom 10. Juli bis zum 19. Dezember 1942 von der deutschen Wehrmacht besetzt. In dieser Zeit wurden in der Stadt über 250 Gebäude zerstört.
Nach Abzug der russischen Truppen aus Ostdeutschland wurden in Bogutschar mit deutschen Geldern Wohnviertel für zurückverlegte Soldaten gebaut und Bogutschar so zur Garnisonsstadt.
Bevölkerungsentwicklung
Jahr
Einwohner
1897
6.636
1926
7.958
1939
4.274
1959
3.444
1970
6.606
1979
7.277
1989
8.499
2002
13.756
2010
11.811
Anmerkung: Volkszählungsdaten
Wirtschaft
Die Industrie der Stadt besteht in jüngster Zeit aus Nahrungsmittelbetrieben und einem Baustoffwerk. Allgemein ist der Rajon Bogutschar aber bis heute eher landwirtschaftlich geprägt.
↑ abItogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Tom 1. Čislennostʹ i razmeščenie naselenija (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Band 1. Anzahl und Verteilung der Bevölkerung). Tabellen 5, S. 12–209; 11, S. 312–979 (Download von der Website des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
Christian Neef: Bye-bye, Rote Armee! In: einestages.spiegel.de vom 29. Dez 2009 (Für die Ex-Besatzer aus der DDR ließ Kanzler Helmut Kohl in den Weiten Russlands ganze Wohnviertel neu bauen – auch in Bogutschar um 1994 von türkischen und koreanischen Firmen 90 Häuser u. a. mit 1753 Wohnungen für die 10. Panzerdivision (Stalin-Division) der Roten Armee aus Altengrabow mit 2193 Mann. 2010 wurde der Standort weitgehend aufgelöst.)