Bezirksamt Tauberbischofsheim

Lage des Bezirksamts Tauberbischofsheim in Baden (1890)

Das Bezirksamt Tauberbischofsheim (früher Bezirksamt Bischofsheim an der Tauber[1]) war von 1813 bis 1938 ein Verwaltungsbezirk in Baden. Die badischen Bezirksämter waren in ihrer Funktion und Größe vergleichbar mit einem Landkreis.[2]

Geschichte

Das Bezirksamt Tauberbischofsheim wurde 1813 als Bezirksamt Bischofsheim an der Tauber gegründet und umfasste 18 Gemeinden: Bischofsheim (heute: Tauberbischofsheim), Brunnthal (heute: Brunntal), Dienstadt, Distelhausen, Dittwar, Eiersheim, Großrinderfeld, Hochhausen, Hundheim, Königheim, Külsheim, Lauda, Marbach, Oberlauda, Schönfeld, Uissigheim, Werbach und Werbachhausen.[3]

Im gleichen Jahr entstanden auch die umliegenden Ämter bzw. Bezirksämter Boxberg, Gerlachsheim und Wertheim. Der Sitz des Bezirksamts war in Tauberbischofsheim, das heute als Kreisstadt zum Main-Tauber-Kreis gehört. 1864 wurde das Amt Gerlachsheim aufgelöst und seine Gemeinden dem Bezirksamt Tauberbischofsheim zugeordnet. 1924 löste sich das Amt Boxberg endgültig auf und seine Gemeinden kamen überwiegend zum Bezirksamt Tauberbischofsheim, einige auch zum Bezirksamt Adelsheim. Das Gesetz über die Neueinteilung der inneren Verwaltung vom 30. Juni 1936 hob schließlich noch das Bezirksamt Wertheim auf und ordnete seine Gemeinden dem Bezirksamt Tauberbischofsheim zu.[2]

Mit § 1 Abs. 3 der Dritten Verordnung über den Neuaufbau des Reichs vom 28. November 1938 (RGBl. I S. 1675)[4] erhielten diese Verwaltungsbezirke mit Wirkung vom 1. Januar 1939 die Bezeichnung Landkreis.[2]

Dessen Gemeinden wurden 1973 dem Main-Tauber-Kreis zugeordnet.[2]

Oberamtmänner und Landräte

Die Oberamtmänner bzw. Landräte des Bezirksamtes Tauberbischofsheim (1813 bis 1938):[2][5]

Siehe auch

Literatur

  • Wolfram Angerbauer (Red.): Die Amtsvorsteher der Oberämter, Bezirksämter und Landratsämter in Baden-Württemberg 1810 bis 1972. Herausgegeben von der Arbeitsgemeinschaft der Kreisarchive beim Landkreistag Baden-Württemberg. Theiss, Stuttgart 1996, ISBN 3-8062-1213-9.
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Einzelnachweise

  1. Bis ins 19. Jahrhundert war der Name der Stadt „Bischofsheim“. Zur besseren Unterscheidung von den Städten Bischofsheim am Neckar und Bischofsheim am hohen Steg bürgerte sich jedoch um 1850 der heutige Name „Tauberbischofsheim“ endgültig ein.
  2. a b c d e Wolfram Angerbauer (Red.): Die Amtsvorsteher der Oberämter, Bezirksämter und Landratsämter in Baden-Württemberg 1810 bis 1972. Herausgegeben von der Arbeitsgemeinschaft der Kreisarchive beim Landkreistag Baden-Württemberg. Theiss, Stuttgart 1996, ISBN 3-8062-1213-9, S. 85–88.
  3. Hof- und Staats-Handbuch des Grossherzogthums Baden. 1847. Nach dem Stand am 1. Februar. Druck und Verlag der Braun’schen Hofbuchhandlung. Karlsruhe 1847, S. 212, urn:nbn:de:bsz:31-43105.
  4. Österreichische Nationalbibliothek: Deutsches Reichsgesetzblatt Teil I 1867-1945. Nr. 201 – Tag der Ausgabe: 29. November 1938. Online auf alex.onb.ac.at. Abgerufen am 13. Mai 2016.
  5. Franz Gehrig, Hermann Müller: Tauberbischofsheim. Verein Tauberfränkische Heimatfreunde e. V., Tauberbischofsheim 1997, S. 303f. (Die Großherzoglich-Badischen Oberamtmänner).

Koordinaten: 49° 34′ N, 9° 39′ O