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Radburn-System

Das Radburn-System ist ein städtebauliches Konzept, das in den 1920er Jahren in den USA entwickelt wurde. Es zielt darauf ab, eine auto- und fußgängerfreundliche Umgebung zu schaffen, indem Verkehrsarten räumlich voneinander getrennt werden. Das System ist nach der Siedlung Radburn in New Jersey benannt, die als Modell für diese Planungsphilosophie gilt.

Geschichte

Das Radburn-System wurde in den späten 1920er Jahren von den Stadtplanern **Clarence Stein** und **Henry Wright** entwickelt. Es entstand als Reaktion auf die zunehmende Motorisierung und die damit verbundenen Probleme wie Verkehrsunfälle und Lärmbelästigung in Wohngebieten. Die Siedlung Radburn, die 1929 gegründet wurde, diente als Pilotprojekt für dieses Konzept. [1]

Prinzipien

Das Radburn-System basiert auf mehreren grundlegenden Prinzipien:

1. **Trennung von Verkehrsarten**: Autos und Fußgänger nutzen separate Wegesysteme. Fußgänger können sich über Grünflächen und Fußwege bewegen, ohne mit dem Autoverkehr in Konflikt zu geraten. 2. **Superblocks**: Große Wohnblöcke, die von Hauptstraßen umgeben sind, aber innen autofrei bleiben. Innerhalb dieser Blöcke gibt es Grünflächen, Spielplätze und Fußwege. 3. **Cul-de-sacs (Sackgassen)**: Autos gelangen über Sackgassen zu den Häusern, was den Durchgangsverkehr reduziert und die Sicherheit erhöht. 4. **Gemeinschaftsflächen**: Es gibt viel gemeinschaftlich genutzte Grünflächen, die das soziale Miteinander fördern. [5] 5. **Orientierung der Häuser**: Häuser sind oft mit der Rückseite zur Straße und der Vorderseite zu den Grünflächen hin ausgerichtet, um Lärm zu reduzieren und Privatsphäre zu gewährleisten.

Einfluss

Das Radburn-System hatte einen erheblichen Einfluss auf die Stadtplanung des 20. Jahrhunderts. Es inspirierte die Gartenstadtbewegung und wurde in zahlreichen städtebaulichen Projekten weltweit adaptiert. Neben der Siedlung Radburn in New Jersey wurde das System in zahlreichen anderen Projekten umgesetzt, darunter in Greenbelt (Maryland) und Hampstead Garden Suburb (London). In Europa fand das Konzept insbesondere in der Nachkriegszeit Anwendung, als viele Städte neu geplant wurden.

Kritik

Trotz seiner innovativen Ansätze wurde das Radburn-System auch kritisiert. Einige Kritiker argumentieren, dass das System zu autozentriert ist, da es den Autoverkehr zwar organisiert, aber nicht reduziert. Zudem wird die strikte Trennung von Funktionen (Wohnen, Arbeiten, Freizeit) heute oft als weniger nachhaltig angesehen.




Das Radburn-System ist ein städtebauliches Entwurfskonzept, das die grundsätzliche Trennung von Fußgänger- und Fahrzeugverkehr vorsieht.[1] Es basiert auf den Ideen der englischen Gartenstadtbewegung und wurde 1928 bei der Planung der Wohnsiedlung Radburn, New Jersey, durch die Architekten Clarence Stein und Henry Wright erstmals konsequent umgesetzt. Der Name der Siedlung wurde anschließend zum Synonym für dieses Konzept. [2] Ziel des Konzeptes ist es, durch die getrennte Erschließung eine höhere Lebensqualität und Verkehrssicherheit in Wohnquartieren zu schaffen, insbesondere für Kinder und ältere Menschen.[2]

Merkmale

Das wesentliche Merkmal des Radburn-Systems ist die doppelte Erschließung. Dabei erfolgt die Anbindung für Fußgänger und Fahrzeuge jeweils über separate Wege. Die Fahrzeugzufahrt ist in der Regel auf Stichstraßen beschränkt, die zu Stellplätzen oder Garagen auf der rückwärtigen Seite der Grundstücke führen. Die Hauseingänge hingegen liegen an Wegen, die ausschließlich für Fußgänger bestimmt sind. Diese Trennung ermöglicht eine ruhige und verkehrsarme Wohnumgebung, verhindert jedoch die direkte Zufahrt mit Fahrzeugen bis vor die Haustür​​.[1]

Fußwege und Grünflächen bilden die Mitte der Siedlung. Diese inneren Bereiche können Einrichtungen des Gemeinbedarfs wie Schulen, Kindergärten oder Läden aufnehmen und dienen als soziale und funktionale Zentren der Wohnsiedlung. Die Erschließung für Fahrzeuge kann entweder radial von einem zentralen Punkt nach außen oder als äußere Sammelstraße mit nach innen gerichteten Stichstraßen angelegt werden​​.[2]

Einzelnachweise

  1. a b Hans Mausbach: Städtebaukunde der Gegenwart. Vieweg-Verlag, Braunschweig, 1981, ISBN 3-8041-2655-3, S. 125.
  2. a b c Martin Korda (Hrsg.): Städtebau – Technische Grundlagen. B.G. Teubner Verlag, Wiesbaden, 2005, ISBN 3-519-45001-7, S. 147.

Kategorie:Verkehrskonzept Kategorie:Theorie (Städtebau)

Wasserbaufahrzeug

Wasserbaufahrzeuge sind Fahrzeuge, die für den Einsatz auf oder im Wasser konzipiert sind und speziell für Bau-, Unterhaltungs- und Instandsetzungsarbeiten an oder in Gewässern verwendet werden.

Aufgaben und Einsatzbereiche

Die Hauptaufgabe von Wasserbaufahrzeugen besteht darin, nassen Boden zu bewegen, sei es zur Entfernung von Sedimenten oder zur Umlagerung von Materialien. Ihre Einsatzmöglichkeiten gehen jedoch über den reinen Erdbau hinaus und umfassen eine Vielzahl an Bau-, Unterhaltungs- und Instandsetzungsarbeiten in und an Gewässern:[1]

Bauliche Gewässerunterhaltung
Pflege und Instandhaltung von Flüssen, Kanälen, Seen und anderen Gewässern, beispielsweise durch Baggerarbeiten zur Entfernung von Sedimenten oder zur Wiederherstellung von Fahrrinnentiefen.
Landgewinnung und Küstenschutz
Bau von Dämmen, Deichen, Buhnen und anderen Küstenschutzanlagen sowie das Aufschütten von Landflächen durch die Ablagerung von Sand oder Erdreich.
Bau von Wasserstraßen, Häfen und Offshore-Bauwerken
Unterstützung beim Bau von Wasserstraßen, Hafenanlagen, Schleusen oder Offshore-Windkraftanlagen.

Nicht zu den Einsatzbereichen von Wasserbaufahrzeugen zählen Tätigkeiten, die keinen direkten Bezug zu den vorgenannten Arbeiten haben. Dazu gehört beispielsweise die betriebliche Gewässerunterhaltung, wie das Eisbrechen oder die Mahd von Wasserpflanzen, da diese Arbeiten nicht primär baulicher Natur sind. Ebenso wird die Förderung von Rohstoffen, etwa durch die Gewinnung von Sand, Kies oder anderen Materialien mittels Nassbaggerung, dem Bergbau zugeordnet, da hierbei der Fokus auf der Rohstoffgewinnung liegt und nicht auf baulichen Tätigkeiten. Auch das Verlegen von Kabeln und Rohrleitungen sowie das Setzen von Tonnen oder Bojen fallen nicht in den klassischen Aufgabenbereich von Wasserbaufahrzeugen.

Arten

Es gibt eine Vielzahl an verschiedenen Arten von Wasserbaufahrzeugen, die je nach Einsatzgebiet und Aufgabenbereich eingesetzt werden.

Nassbagger (Baggerschiffe)

Eimerkettenbagger
Diese Bagger sind mit einer umlaufenden Kette ausgestattet, an der mehrere Eimer befestigt sind. Die Eimer graben sich in den Gewässerboden ein und transportieren das Material nach oben, wo es entladen wird. Sie eignen sich besonders für harte Böden und präzise Aushubarbeiten.
Grundsaugbagger
Diese Geräte saugen mittels eines Saugrohrs Sedimente vom Gewässergrund ab. Sie werden häufig für die Vertiefung von Fahrrinnen und Häfen eingesetzt.
Schneidkopfsaugbagger
Ausgestattet mit einem rotierenden Schneidkopf am Ende des Saugrohrs, können diese Bagger auch feste Materialien wie Ton oder Fels zerkleinern und absaugen. Sie sind vielseitig einsetzbar, insbesondere bei schwierigen Bodenverhältnissen.
Laderaumsaugbagger (Hopperbagger)
Diese selbstfahrenden Schiffe saugen das Baggergut in ihren eigenen Laderaum und transportieren es zu Entladestellen, wo es entweder verklappt oder an Land gespült wird. Sie sind effizient für großflächige Baggerarbeiten.
Schaufelradbagger
Mit einem rotierenden Schaufelrad ausgestattet, heben sie Material vom Gewässergrund und befördern es zur Weiterverarbeitung. Sie werden oft in flachen Gewässern eingesetzt.
Wasserinjektionsgerät
Diese Geräte injizieren Wasser in den Gewässerboden, um Sedimente zu verflüssigen, die dann durch natürliche Strömungen abtransportiert werden. Sie sind besonders umweltschonend und werden zur Erhaltung von Wassertiefen eingesetzt.
Schwimmgreifer
Diese Bagger nutzen einen Greifarm, um Material vom Gewässergrund aufzunehmen. Sie sind flexibel einsetzbar und eignen sich für präzise Arbeiten, beispielsweise in Häfen oder an Uferbefestigungen.

Schuten

Spülschuten
Diese Transportboote sind darauf ausgelegt, Baggergut aufzunehmen und es über Spülleitungen an Land zu befördern. Sie unterstützen Landgewinnungsprojekte und Küstenschutzmaßnahmen.
Klappschuten
Ausgestattet mit klappbaren Böden, können sie ihre Ladung direkt an der gewünschten Stelle ins Wasser entladen. Sie sind effizient beim Verklappen von Baggergut in tiefen Gewässern.
Spaltklappenschuten
Ähnlich den Klappenschuten, jedoch mit einem in der Mitte geteilten Boden, der sich seitlich öffnet, um das Material präzise abzuladen.

Arbeitsplattformen

Ponton
Schwimmende Plattformen, die als Basis für verschiedene Baugeräte dienen. Sie sind vielseitig einsetzbar, beispielsweise als Arbeitsplattformen für Kräne oder Bagger.
Hubinsel
Diese Plattformen können mittels hydraulischer Beine über die Wasseroberfläche angehoben werden, um stabile Arbeitsbedingungen unabhängig von Wellengang zu gewährleisten. Sie werden häufig im Offshore-Bereich eingesetzt.
Schreitinsel
Ausgestattet mit beweglichen Beinen, können sie sich auf dem Gewässergrund fortbewegen und unebene Untergründe überwinden. Sie sind ideal für Arbeiten in flachen oder sumpfigen Gebieten.
Errichterschiff
Speziell für den Bau von Offshore-Anlagen wie Windparks konzipiert, sind sie mit schweren Hebevorrichtungen ausgestattet und bieten Platz für Baumaterialien und Personal.
Schwimmkran
Diese Kranschiffe sind mit leistungsstarken Kränen ausgestattet und werden für das Heben schwerer Lasten auf dem Wasser eingesetzt, beispielsweise beim Brückenbau oder bei Bergungsarbeiten.

Weitere Spezialfahrzeuge

Amphibienfahrzeuge
Diese Fahrzeuge können sowohl auf dem Wasser als auch an Land operieren. Sie sind vielseitig einsetzbar, beispielsweise bei der Uferbefestigung oder in Überschwemmungsgebieten.
Taucherschiffe
Ausgestattet mit speziellen Einrichtungen für Taucher, unterstützen sie Unterwasserarbeiten wie Inspektionen, Reparaturen oder wissenschaftliche Forschungen.
Unterwasser-Maschinen
Ferngesteuerte oder autonome Geräte, die für präzise Arbeiten auf dem Gewässergrund eingesetzt werden, beispielsweise bei der Verlegung von Kabeln oder Pipelines.

Einzelnachweise

  1. Gerhard Drees: Baumaschinen und Bauverfahren . Expert-Verlag, 2002, ISBN 3-8169-2060-8, S. 98.

Kategorie:Arbeitsschiffstyp Kategorie:Baumaschine Kategorie:Wasserbau

Häckselmaschine

Die Häckselmaschine, auch als Häcksler bezeichnet, ist ein landwirtschaftliches Gerät, das verwendet wird, um Stroh, Heu und Grünfutter auf eine bestimmte Länge zu schneiden (häckseln). Neben ihrer Verwendung zur Futteraufbereitung dient sie auch der Verarbeitung von Materialien für Einstreu und anderen Zwecken in der Landwirtschaft. Obwohl ihre Bedeutung seit Mitte des 20. Jahrhunderts stark zurückgegangen ist, werden moderne Häckselmaschinen heute noch in Kleinbetrieben oder für die Verarbeitung kleiner Mengen eingesetzt. Der Begriff "Häcksler" wird allerdings auch für andere Maschinen verwendet, beispielsweise für Schredder zur Metallschrottzerkleinerung oder Hacker, die Holz und Gartenabfälle zerkleinern. Diese Maschinen sind jedoch nicht mit der klassischen Häckselmaschine gleichzusetzen.[1][2]

Geschichte

  • Die Häckselmaschine entstand etwa Mitte des 19. Jahrhunderts aus der Häcksellade oder Häckselbank. Dabei handelt es sich um einen länglichen, offenen Kasten, in welchem das Futter mittels einer Gabel zur Klinge geschoben wird. Diese wird mit einem Tritt oder der Hand bewegt und m außerhalb desselben vor dem mit Stahl belegten Rand mit einer breiten, scharfen, mittels eines Trittes und der Hand bewegten Klinge (Futterklinge) abgeschnitten zu werden.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war das Einlagern ganzer Pflanzen in landwirtschaftlichen Betrieben üblich. Stroh wurde häufig als Futter in Form von Häcksel genutzt. Hierfür wurden stationäre oder transportable Häckselmaschinen mit Messerrädern oder Trommeln verwendet. Zur Verbesserung der Futterqualität wurden Magnete zur Entfernung von Eisenteilen und Staubsiebe zur Reduzierung des Staubanteils eingesetzt. Mit zunehmendem Maisanbau und dem steigenden Bedarf an Siliergut verlagerte sich das Häckselverfahren ab den 1960er Jahren auf das Feld. Zunächst wurden an Traktoren angehängte Häcksler verwendet, bevor ab den 1970er Jahren selbstfahrende Feldhäcksler den Durchbruch schafften. Diese boten höhere Leistungsfähigkeit und ermöglichten eine umfassende Mechanisierung. Dennoch finden Häckselmaschinen in moderner Form weiterhin Verwendung, insbesondere für spezialisierte Anwendungen und kleinere Mengen.[3]

Aufbau und Arbeitsweise

Die Häckselmaschine besteht typischerweise aus einer Einlegelade (Häcksellade) mit Mundstück, einem Zubringerwerk und einer Schneidvorrichtung. Das Häckselgut wird von Hand in die Lade eingelegt und anschließend vom Zubringerwerk der Schneidvorrichtung zugeführt. Die Messer der Schneidvorrichtung streichen am Mundstück vorbei und schneiden das Material. Das Zubringerwerk besteht aus gezackten Einzugswalzen. Größere Häckselmaschinen verwenden oft Förderbänder oder endlos umlaufende Ketten, um das Material effizient zu den Walzen zu transportieren. Die Neigung der Messer gegen das Mundstück kann angepasst werden, um eine optimale Schneidleistung zu gewährleisten.[4]

Arten

Es gibt verschiedene Typen von Häckselmaschinen. Der Messerradhäcksler, auch Scheibenradhäcksler genannt, hat eine Schneidvorrichtung, die aus einem zwei- oder mehrarmigen Schwungrad mit bogenförmigen Messern besteht. Der Trommelhäcksler verwendet hingegen vier schraubenförmige Messerschneiden, die an zwei Stirnscheiben einer Trommel angebracht sind. Diese Konstruktion erzeugt gleichmäßigeren Häcksel und bietet eine höhere Leistung als der Messerradhäcksler.[5]

Zusatzeinrichtungen

Häckselmaschinen können mit verschiedenen Zusatzeinrichtungen ausgestattet sein, um die Effizienz zu steigern und die Qualität des Häckselguts zu verbessern. Siebe werden eingesetzt, um gleichmäßiges Häcksel zu erzielen, während Staubsiebe Sand und Staub absondern. Auslesemagnete entfernen Eisenteile hinter dem Häckselauslauf. Gebläse transportieren den Häcksel durch Rohrleitungen in Wagen oder Lagerräume. Solche Maschinen werden oft als Gebläsehäcksler oder Silohäcksler bezeichnet, wenn sie speziell zur Beschickung von Gärfuttersilos verwendet werden.[6]

Arbeitsschutz

Der Betrieb von Häckselmaschinen erfordert umfangreiche Sicherheitsvorkehrungen. Messerrad- und Trommelhäcksler sind mit einem Absteller über der Lade ausgestattet, der die Maschine bei Gefahr stoppte. Einziehvorrichtungen müssen durch leicht bedienbare Ausrücker deaktiviert werden können. Messertrommeln und Riemenscheiben müssen vollständig verkleidet sein, um Verletzungen zu vermeiden. Öffnungen zur Beseitigung von Verstopfungen sollten einen Sicherheitsabstand von mindestens 75 cm zu umlaufenden Maschinenteilen haben.[7]

Einzelnachweise

  1. Brockhaus ABC der Landwirtschaft. F. A. Brockhaus Verlag, Leipzig 1957, S. 520.
  2. Karlheinz Köller, Oliver Hensel: Verfahrenstechnik in der Pflanzenproduktion. Eugen Ulmer KG, Stuttgart, 2019, ISBN 978-3-8252-5198-7, S. 190 ff.
  3. Karlheinz Köller, Oliver Hensel: Verfahrenstechnik in der Pflanzenproduktion. Eugen Ulmer KG, Stuttgart, 2019, ISBN 978-3-8252-5198-7, S. 190 ff.
  4. Brockhaus ABC der Landwirtschaft. F. A. Brockhaus Verlag, Leipzig 1957, S. 520–521.
  5. Brockhaus ABC der Landwirtschaft. F. A. Brockhaus Verlag, Leipzig 1957, S. 521.
  6. Brockhaus ABC der Landwirtschaft. F. A. Brockhaus Verlag, Leipzig 1957, S. 521.
  7. Brockhaus ABC der Landwirtschaft. F. A. Brockhaus Verlag, Leipzig 1957, S. 521–522.

Häckselmaschine überholt

Schwungrad-Häckselmaschine

Die Häckselmaschine oder kurz Häcksler (auch als Siedemaschine, Futterschneidemaschine oder Futterschneider bezeichnet) ist ein landwirtschaftliches Gerät zur stationären Zerkleinerung von Stroh, Heu, Grünfutter und anderen pflanzlichen Materialien. Sie arbeitet mit einer Klinge und dient vor allem der Herstellung von Futtermitteln und Einstreu.

Die Häckselmaschine entwickelte sich aus der traditionellen Häcksellade und wurde seit dem ausgehenden 18. Jahrhundert in der Landwirtschaft eingesetzt. Während sie etwa ab Mitte des 20. Jahrhunderts zunehmend durch mobile Feldhäcksler ersetzt wurde, findet sie in moderner Bauform, beispielsweise als Trommel- oder Sternhäcksler, weiterhin Verwendung in der Verarbeitung kleinerer Mengen.

Der Begriff „Häcksler“ wird umgangssprachlich auch für andere Maschinen verwendet, die zwar ähnliche Bezeichnungen tragen, jedoch auf unterschiedlichen Prinzipien beruhen, wie etwa Schredder für die Zerkleinerung von Abfällen oder Hacker für das Verarbeiten von Holz.

Funktionsweise und Varianten

Die Häckselmaschine zerkleinert Pflanzenteile durch Schneidwerkzeuge. Je nach System wurden verschiedene Konstruktionsarten genutzt:

  • Guillotine-Häckselmaschine: Ein senkrecht bewegtes Messer zerteilt das zusammengepresste Material bei jedem Hub. Diese Variante war einfach konstruiert, aber weniger effizient.
  • Schwungrad-Häckselmaschine (Lester-System): Rotierende Messer, die an einem Schwungrad befestigt sind, sorgen für gleichmäßige Schnitte.
  • Trommel-Häckselmaschine (Salmonsches System): Schraubenförmig angeordnete Messer an einer rotierenden Trommel ermöglichen eine kontinuierliche Verarbeitung.

Der Vorschub des Materials erfolgte bei frühen Modellen manuell über eine Häcksellade. Spätere Maschinen nutzten gezahnte Walzen, die das Material automatisch zuführten. Die Schnittlänge konnte angepasst werden, um den jeweiligen Anforderungen gerecht zu werden. Für Schaffutter waren Schnittlängen von 6 mm üblich, während für Streustroh bis zu 450 mm geschnitten wurde.[1]

Kombination mit anderen Maschinen

Mit der zunehmenden Mechanisierung wurden Häckselmaschinen häufig mit anderen landwirtschaftlichen Geräten kombiniert. Besonders verbreitet war die Integration in Dreschmaschinen, bei denen das Stroh direkt nach dem Dreschen zerkleinert wurde. Diese großen, stationären Anlagen wurden häufig durch Dampfkraft oder später durch Verbrennungs- und Elektromotoren betrieben. Ein Beispiel hierfür ist die von J. Kemna in Breslau entwickelte Maschine, die mit einem Elektromotor bis zu 60 Zentner Häcksel pro Stunde produzieren konnte. Das zerkleinerte Material wurde mithilfe von Windflügeln und Rohrleitungen zu entfernten Lagerstellen transportiert.[2]

Sicherheitsvorkehrungen und Innovationen

Um Arbeitsunfälle zu vermeiden, wurden bei vielen Häckselmaschinen Sicherheitsvorrichtungen eingeführt. So waren die Schneidewerkzeuge abgedeckt, und bei unvorsichtigem Hineingreifen schaltete sich der Antrieb automatisch ab. Modelle wie die von H. Lanz in Mannheim verfügten über spezielle Ladendeckel oder Rollen, die das Nachschieben mit der Hand erschwerten.[1]

Weitere Innovationen waren Magnete zur Entfernung von Metallteilen aus dem Futter und Staubsiebe zur Verbesserung der Futterqualität. Solche Entwicklungen trugen zur hygienischen und sicheren Verarbeitung des Futters bei.[3]

Niedergang und heutige Nutzung

Mit dem Aufkommen des Maisanbaus verlagerte sich das Häckseln ab den 1960er-Jahren zunehmend auf das Feld. Zunächst wurden an Traktoren montierte oder angehängte Häcksler verwendet, bevor die selbstfahrenden Feldhäcksler in den 1970er-Jahren den Durchbruch erzielten. Diese leistungsstarken Maschinen verdrängten die stationären Häckselmaschinen nahezu vollständig.

Heute werden Häckselmaschinen vor allem in kleinen landwirtschaftlichen Betrieben eingesetzt. Sie sind besonders für die Verarbeitung kleiner Mengen von Stroh oder Heu geeignet und finden sich auch in der Hobbylandwirtschaft. Moderne Maschinen greifen auf die bewährten Konzepte ihrer historischen Vorläufer zurück, setzen jedoch effizientere Technologien ein.[4]

Siehe auch

Literatur

  • Karlheinz Köller, Oliver Hensel: Verfahrenstechnik in der Pflanzenproduktion. Eugen Ulmer KG, Stuttgart, 2019, ISBN 978-3-8252-5198-7.
  • Otto Lueger: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften. Band 4, Stuttgart, Leipzig 1906.
  • Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8, Leipzig 1907.
Commons: Häckselmaschine – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Mailtosap/Werkstatt – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. a b Häckselmaschine. In: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Abgerufen am 1. Januar 2025.
  2. Häckselmaschine. In: Otto Lueger: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Band 4. Abgerufen am 1. Januar 2025.
  3. Karlheinz Köller, Oliver Hensel: Verfahrenstechnik in der Pflanzenproduktion. Eugen Ulmer KG, Stuttgart 2019, ISBN 978-3-8252-5198-7, S. 190 ff.
  4. Karlheinz Köller, Oliver Hensel: Verfahrenstechnik in der Pflanzenproduktion. Eugen Ulmer KG, Stuttgart 2019, ISBN 978-3-8252-5198-7, S. 190 ff.


Hackselmaschine Kategorie:Historische Maschine Kategorie:Tierernährung

Hacker

Schredder

Hammermühle (Zerkleinerungsmaschine)

Hammermühle zum Mahlen von Getreide
Schläger einer Hammermühle für Getreide. Links neu, rechts abgenutzt

Hammermühlen oder Schlagmühlen sind Zerkleinerungsmaschinen, in der schnell rotierende Hämmer das zugeführte Material durch Schlag und Prall zu feinen Körnungen verarbeiten. Sie ähneln den Hammerbrechern in Aufbau und Funktionsweise, ihr Rotor erreicht jedoch eine deutlich höhere Umfangsgeschwindigkeit. Dadurch lassen sich größere Zerkleinerungsgrade erzielen und es können neben nicht sprödem Material auch plastische sowie viskoelastische Stoffe verarbeitet werden.

Hammermühlen spielen eine wichtige Rolle in der Verfahrenstechnik und kommen in zahlreichen Industriezweigen zum Einsatz; beispielsweise dienen sie in der Recyclingbranche zum Zerkleinern von Materialgemischen, in der Lebensmittelverarbeitung zum Mahlen von Getreide, in der Holzindustrie zum Zermahlen von Holzabfällen für die Pelletproduktion und in der Futtermittelherstellung zur Produktion von Tierfutter.

Aufbau und Funktionsweise

Die Zerkleinerung des Mahlguts geschieht durch die kinetische Schlag- und Prallzerkleinerung. In einem Metallgehäuse dreht sich ein Rotor, an dessen äußerem Umfang eine anwendungsspezifische Anzahl beweglicher Stahl-Hämmer angebracht sind, die Umfangsgeschwindigkeiten von bis zu 120 m/s erreichen können. Der Rotor wird meist direkt von einem Motor angetrieben und ist mit den Hämmern in einem Gehäuse untergebracht, das im Innern ein Sieb beinhaltet.

Bei Eintritt in den Schlagkreis des Rotors trifft das Mahlgut auf die rotierenden Hämmer. Durch den Aufprall der Hämmer wird der größte Zerkleinerungseffekt erzielt. Die Hämmer schleudern die Stücke außerdem auf die Mahlwand, wo sie durch den Aufprall weiter gebrochen werden.

Eine weitere Zerkleinerung erfolgt durch Schlag im unteren Bereich zwischen Rotor und Mahlwand. Das Mahlgut verbleibt so lange im Mahlraum, bis es so klein ist, dass es durch ein Loch-Sieb am äußeren Umfang der Maschine passt. Dieses Sieb hat die Funktion einer Oberkornbegrenzung, durch Austausch des Siebs lässt sich die maximale Korngröße einstellen. Eine Trennung in mehrere Fraktionen ist hier aber nicht möglich.

Durch beidseitig angeordnete Mahlwände kann die Drehrichtung des Rotors geändert werden (Reversierung). Dadurch ist es möglich, die Hammerköpfe optimal im Verschleiß auszunutzen.

Nach einem kleinen Zwischenraum ist unten meist noch ein konischer Auslauf, der direkt mit einer Saugpneumatik verbunden ist (meist noch mit einem Alphorn). Dabei wird das gemahlene Produkt direkt unterhalb der Hammermühle mit der Saugpneumatik abgesaugt, was auch zu einer Kühlung der Maschine (durch Luftdurchzug) sorgt. Dies ist für die Mahlqualität und die Maschine sehr wichtig.

Umfangsgeschwindigkeit

Die Schläger von Hammermühlen erreichen in Futtermühlen durchschnittlich Umfangsgeschwindigkeiten zwischen 60 und 120 m/s. Die Geschwindigkeit kann variiert werden und wird in Abhängigkeit vom Mahlgut (Hafer, Weizen, Mais etc.) und dem gewünschten Durchsatz gewählt. Je höher die Umfangsgeschwindigkeit, desto feiner wird die Granulation und desto höher wird der Energiebedarf; außerdem sinkt der Durchsatz.[1]

Durchsatz

Der Durchsatz hängt stark von den Produkteigenschaften (Art, Feuchtigkeit) des Mahlguts ab. Bei identischer Produktfeuchte und weiterhin gleichbleibenden Maschineneinstellungen können beispielsweise bei Hafer 1500 kg/h durchgesetzt werden, während es bei Gerste 3000 kg/h, bei Weizen 4500 kg/h und bei Mais 6000 kg/h sind.[1]

Einsatz

Hammermühlen kommen in zahlreichen Branchen zur Anwendung. In der Recyclingindustrie dienen sie zur Aufbereitung von Elektroschrott sowie anderen Mischmaterialien und in der Landwirtschaft häufig zur Futtermittelherstellung.[1] Bedeutsam ist auch die Nutzung in der Lebensmittelindustrie, wo sie Getreide, Gewürze oder Hülsenfrüchte zu Pulver oder Mehl verarbeiten und somit die Weiterverarbeitung erleichtern. In der Holz- und Papierindustrie zerkleinern sie Holzreste oder Altpapier zu Spänen oder Fasern. Auch in der Chemie- und Pharmaindustrie werden Hammermühlen vielfach eingesetzt.

Commons: Hammermühle – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c Peter Erling (Hrsg.): Mischfutterherstellung – Rohware, Prozesse, Technologie. Agrimedia, Bergen/Dumme 2004, ISBN 3-86037-233-5, S. 203 ff.

Kategorie:Mühlentyp nach Konstruktion


Liste von Fachbegriffen des Zimmererhandwerks

Die Liste von Fachbegriffen des Zimmererhandwerks umfasst spezifische Ausdrücke, die im Zimmererhandwerk verwendet werden. Im Laufe der Jahrhunderte hat sich in diesem traditionsreichen Handwerk eine Vielzahl von Fachbegriffen entwickelt, die oft nicht ohne Weiteres verständlich sind. Diese Liste dient dazu, die einzelnen Fachbegriffe zu erläutern und einen Überblick über die Fachsprache der Zimmerleute zu geben.

Allgemeine oder triviale Begriffe aus dem Bauwesen sind in dieser Liste nicht enthalten. Und die Liste erhebt auch keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

A

Fachbegriff Erklärung
Abbund Präzises Vorbereiten, Anreißen, Bearbeiten, Zusammenpassen und Kennzeichnen von Holzkonstruktionen, meist in Werkstätten oder Abbundplätzen.
Abbundmaschine Eine spezialisierte Maschine, die den Abbundprozess durch automatische, präzise Bearbeitung von Bauhölzern erheblich erleichtert und beschleunigt.
Abbundmaß Spezifische Maßangaben, die beim Zuschneiden und Bearbeiten von Bauhölzern für eine präzise Passung und die Stabilität des Holzbaus entscheidend sind.
Abgesteckter Zapfen Traditionelle Holzverbindung, bei der ein Zapfen passgenau in eine Öffnung eines anderen Holzteils eingesetzt wird.
Abgratungshöhe Festgelegte Höhe für das Abgraten oder Abschrägen von Kanten an Holzbauteilen.
Abgratungslinie Markierungen, die die Positionen für das Abrunden oder Abschrägen von Kanten auf Holzbauteilen anzeigen.
Abrichthobelmaschine Maschine, die Holzoberflächen präzise glättet sowie ebnet und sie damit für weitere Arbeitsschritte oder die Endverarbeitung vorbereitet.
Absatzsäge Spezialisiertes Werkzeug zum präzisen Kürzen und Erzeugen von Absätzen in Holzelementen.
Abschnittwinkel Ein spezieller Winkel, der beim präzisen und oft kunstvollen Hexenschnitt entscheidend für das gewünschte Ergebnis ist.
Achsensparren Hauptträgerelemente im Grundrissraster, die entlang bestimmter Achsen angeordnet sind und entscheidend zur Lastverteilung und Stabilität des Bauwerks beitragen.
Alpha-Anreißgerät Präzises Werkzeug zum Anreißen von Linien und Markieren von Punkten auf Holz, das exakte Maße und hochwertige Verarbeitung ermöglicht.
Anbaudachseiten Dachseiten eines Anbaus, die an das Hauptgebäude anschließen und sowohl funktional als auch ästhetisch integriert werden müssen.
Anbaugespärre Spezielle Dachkonstruktion für Anbauten, die nahtlos an bestehende Gebäude angepasst werden muss, um Funktionalität und Ästhetik zu gewährleisten.
Anfallpunkt Markiert den Beginn einer Bearbeitung an einem Holzstück und definiert die genaue Position und Richtung für präzises Arbeiten.
Anker-Dübel Befestigungselement, das Holzelemente sicher an Beton oder Mauerwerk verankert und eine stabile, langlebige Verbindung gewährleistet.
Ankernagel Gerillter Nagel, der durch erhöhte Zugfestigkeit besonders für belastbare Verbindungen von Holzelementen geeignet ist.
Anriss Markierung, die den Verlauf von Schnitten oder Bearbeitungen vorgibt.
Anrisslage Genaue Positionierung eines Holzstücks auf Arbeitsunterlagen.
Antritt Die erste Stufe einer Treppe, die den Übergang vom Boden zur Treppe bildet.
Aufgesattelte Treppe Holzbaukonstruktion, bei der die Stufen auf den seitlichen Wangen aufliegen.
Auflagerknagge Auskragendes Holzelement, das Lasten trägt und benachbarte Bauteile verbindet, um eine gleichmäßige Gewichtsverteilung zu gewährleisten.
Aufriss Zeichnerische Darstellung der vertikalen Ansicht eines Bauwerks, die Höhen und die Anordnung der Bauelemente detailliert wiedergibt.
Auskehlungshöhe Vertikaler Abstand zwischen der Oberseite eines Sparrens und dem tiefsten Punkt seiner Auskehlung. Er bestimmt die Form und Funktion des Kehlsparrens in der Dachkonstruktion.
Ausstich Spezielle Kerben oder Schnitzmarken, die zur Identifikation und Zuordnung von Holzelementen für eine präzise Montage dienen.
Austragung Anpassung oder Entfernung eines Teils eines Bauelements, um seine Form oder Funktion zu verbessern.
Austritt Der Austritt ist die letzte Stufe einer Treppe, die den Übergang zum oberen Bodenniveau bildet.
Asymmetrisches Dach Dachform mit unterschiedlich geneigten oder langen Dachflächen, die architektonische Vielfalt und funktionale Vorteile bietet.
Axt Werkzeug, das zum Fällen, Spalten und Bearbeiten von Holz verwendet wird und sich durch eine scharfe Klinge und eine robuste Bauweise auszeichnet.

B

Fachbegriff Erklärung
Backenblech Metallene Abdeckung der seitlichen Wangen einer Schleppgaube, die aus wetterfestem Material gefertigt ist und die Konstruktion vor Witterungseinflüssen schützt.
Backenriegel Horizontaler Balken in den Wangen einer Schleppgaube, der zur Stabilisierung und Festigkeit der Konstruktion beiträgt.
Balken Längliches, tragendes Bauelement aus Holz, das im Bauwesen zur Abtragung von Lasten und zur Stabilisierung von Konstruktionen verwendet wird.
Balkenauflager Stelle oder Vorrichtung, die das Gewicht eines Balkens und die darauf wirkenden Lasten trägt und verteilt.
Balkenhobel Werkzeug, das zum Glätten und Formen von Balkenoberflächen dient und Unregelmäßigkeiten entfernt.
Balkenlage Horizontale Reihe von Balken, die als tragendes Element für Decken oder Böden im Holzbau dient.
Balkenstoß Stelle, an der zwei Balkenenden zusammentreffen und eine stabile Verbindung bilden müssen.
Basilikadach Dachform mit einem höheren Mittelschiff und niedrigeren Seitenschiffen, die häufig Fenster für zusätzlichen Lichteinfall aufweist.
Bast Pflanzenfasern aus der inneren Rinde, die im traditionellen Bauwesen als Bindemittel oder zur Materialverstärkung verwendet wurden.
Bauklammer U-förmiges Befestigungselement, das Holzelemente verbindet und Stabilität in der Konstruktion gewährleistet.
Baurundholz Unbehandeltes, rund belassenes Holz, das sein natürliches Aussehen behält.
Bauschnittholz Speziell für ein Bauprojekt zugeschnittenes, getrocknetes Holz.
Bausperrholz Aus kreuzweise verleimten Furnieren bestehendes Sperrholz, das für strukturelle Anwendungen mit hoher Festigkeit und Stabilität entwickelt wurde.
Beil Handgeführtes Werkzeug mit einer scharfen, flachen Klinge, das vor allem zum Bearbeiten, Spalten und Formen von Holz dient.
Beitel Werkzeug, das zum Erstellen von Aussparungen und exaktem Zuschneiden von Holz verwendet wird.
Besteck Umfasst Vorrichtungen, die Bauteile während der Bearbeitung in der richtigen Position und im korrekten Winkel halten, um präzise Schnitte und Passformen zu gewährleisten.
Bieberschwanzziegel Traditionelle Dachziegel mit einer charakteristischen, biberschwanzähnlichen Form, die häufig bei der Restaurierung historischer Gebäude eingesetzt werden.
Blatt Spezifische Ausklinkung in Holzbauteilen, die zur Herstellung stabiler und passgenauer Verbindungen dient, wie Druckblatt, Eckblatt oder Hakenblatt.
Blendrahmen Äußerer, feststehender Rahmen einer Brettertür, der Stabilität bietet, die Türfüllung umschließt und zur Wärme- und Schalldämmung sowie zur ästhetischen Gestaltung beiträgt.
Blindboden Verborgene Ebene, die Unebenheiten ausgleicht, als Basis für weitere Fußböden dient und während der Bauphase oft als Arbeitsboden genutzt wird.
Blockbandsäge Werkzeug mit einem langen Bandmesser, das präzises Zersägen von großen Holzblöcken oder Stämmen ermöglicht und Materialverschwendung minimiert.
Blockstapel Methode des systematischen Stapelns von Holzblöcken und Balken zur optimalen Lagerung, um eine gute Belüftung zu gewährleisten und Schäden zu vermeiden.
Blockwand Eine aus massiven Holzblöcken oder -balken bestehende Wandkonstruktion, die Stabilität, natürliche Isolierung und einen rustikalen Charme bietet.
Bohrsäge Multifunktionales Werkzeug, das die Funktionen von Bohren und Sägen kombiniert, und damit die Effizienz bei der Holzbearbeitung steigert.
Bohrwinde Traditionelles Werkzeug, das präzises Bohren in Holz mit hoher Kontrolle ermöglicht.
Bolzen Zylindrisches Befestigungselement im Holzbau, das durch seine hohe Tragfähigkeit tragende Holzkomponenten sicher verbindet.
Breitbeil Traditionelles Werkzeug mit breiter, flacher Klinge, das zum Behauen und Glätten von Holzoberflächen verwendet wird.
Brettertür Traditionelle Türform aus vertikalen Holzbrettern, die oftmals durch Streben verstärkt wird und sich durch eine rustikale Optik auszeichnet.
Brettlasche Flache Verbindungselemente, meist aus Metall, die zwei Holzbretter stabil verbinden, ohne die Holzoberfläche optisch stark zu beeinflussen.
Brettschichtholz Form- und dimensionsstabiles Holzelement aus verleimten Vollholzschichten, das hohe Lasten trägt und im Holzbau für Träger, Stützen und Dachbalken eingesetzt wird.
Brettschichtträger Aus verleimten Holzbrettern gefertigte Bauelemente mit hoher Tragfähigkeit und Formstabilität für tragende Konstruktionen im Holzbau.
Brustzapfen Holzverbindung, bei der ein Zapfen in eine passende Vertiefung eingefügt wird.
Bug Aus funktionalen oder dekorativen Gründen abgerundete Kante oder abgerundetes Ende eines Holzstücks.
Bundgeschirr Gesamtheit der Werkzeuge und Hilfsmittel, die ein Zimmermann für seine handwerkliche Arbeit benötigt.
Bundgespärre Vorgefertigtes Bündel von Dachsparren, das als Einheit auf das Bauwerk gehoben wird.
Bundpfosten Tragender Vertikalbalken im Holzrahmengerüst, der die Bundschwelle mit der Dachkonstruktion verbindet und die Stabilität sowie Ausrichtung des Rahmens gewährleistet.
Bundriss Detaillierte Zeichnung, die alle Komponenten eines Holzrahmenbauwerks zeigt und als Grundlage für präzise Schnitte und Montagen dient.
Bundschwelle Horizontaler Balken im Holzrahmengerüst, der auf dem Fundament aufliegt und die Lasten des Bauwerks verteilt.
Bundsparren Vorgefertigte Dachsparren, die als Teil des Bundgespärres montiert werden.
Bundstrebe Ein unterstützendes Element im Holzrahmengerüst, das vertikale und horizontale Teile verbindet, Lasten verteilt und die Stabilität gegen seitliche Kräfte erhöht.
Bundzeichen Markierung, die zur Identifikation und korrekten Zuordnung von Holzteilen während der Montage dient.

D

Fachbegriff Erklärung
Dachausmittlung Lotrechtes Projizieren von Dachlinien (wie etwa Grat-, Kehl- oder Firstlinien) zur Ebene (waagrechte Grundfläche)
Dachbalken waagrechter Holzbalken, der als Auflager für das Sparrendach dient.
Dachbalkenlage Lage aus parallel verlaufenden Dachbalken
Dachbinder Aus dem Dachbalken und den Sparren bestehendes Bauteil
Dachbruch Parallel zur Traufe verlaufende Knickung der der Dachseite, auch Leistbruch genannt.
Dacheinschnitt Aussparung in einer Dachseite (beispielsweise für eine Dachterrasse)
Dachlattung Lage aus parallel verlaufenden Holzleisten, die quer zur Dachneigung auf den Sparren befestigt werden und als Unterlage für die Dachdeckung dienen.
Dachprofil Idealisiertes Querprofil des Dachs, bestehend aus Grundlinie, Senkellinie und Profilneigungslinie
Dachreiter Kleiner Turm oder Aufbau auf dem Frist eines Dachs.
Dachschalung Unterste Schicht des Dachaufbaus, bestehend aus Holzbrettern oder -platten.
Dachschindel Flache und kleine Platte zum Eindecken geneigter Dächer
Dachüberstand Überstand des Dachs über die Gebäudewände hinaus.
Dachvorsprung siehe Dachüberstand
Dampfbremse
Dampfsperre
Darrgewicht
Darrverfahren
Deckelschalung
Deckenplatte
Deckenbekleidung
Deckleiste
Dexel
Diagonalstab
Dickenhobelmaschine
Doppelhobel
Doppelhobeleisen
Doppelschifter
Doppelsimshobel
Doppelter Versatz
Doppeltes Hängewerk
Dorn
Dreiecksbinder
Dreifach stehender Dachstuhl
Drempel
Druckblatt
Dübelverbindung
Durchgangshöhe
Durchlaufende Kerve
Durchtreiber

E

Fachbegriff Erklärung
Eckblatt Blattverbindung zweier übereck liegender Kanthölzer
Eckkerve Ausschnitt im Gratsparrenkopf beim Walmdach
Eckpfosten Senkrecht stehendes Kantholz als Abschluss einer Fachwerkwand
Eckrahmen Senkrecht stehendes Kantholz an Außen- und Innenecken von Stülpschalungen
Einfachhobeleisen Handwerkzeug zum Glätten und Formen von Holz
Einfaches Hängewerk Pfettendach, bei dem der Binderbalken durch einen Hängepfosten und ein Strebenpaar aufgehängt wird.
Einfach stehender Dachstuhl Pfettendachstuhl ohne Mittelpfette
Einfacher Kamm Kammverbindung von einem längsliegenden Kantholz mit einem querliegenden Kantholz.
Einfache Zapfenverbindung Traditionelle Holzverbindung durch Einstecken eines Zapfens in ein Zapfenloch
Einlassdübel Ring- oder Scheibendübel, der in das Konstruktionsholz eingelassen wird.
Einlassklammer Bauklammer, die zur Verbindung zweier Hölzer dient und bündig eingelassen wird.
Einpressdübel Ring- oder Scheibendübel, der in das Konstruktionsholz eingepresst wird.

F

  • Falzziegel

H

  • Hakenblatt
  • Handbohrer
  • Hexenschnitt

K

  • Kehlsparren
  • Kniestock
  • Kopfband

P

  • Plattenkloben

S

  • Schindeldach
  • Schleppgaube
  • Sparren
  • Stemmeisen

V

  • Versenkstift

Z

  • Zapfen

R

  • Rillennagel