Bega (Werre)

Bega
Die Bega in Bad Salzuflen kurz vor der Mündung in die Werre

Die Bega in Bad Salzuflen kurz vor der Mündung in die Werre

Daten
Gewässerkennzahl DE: 462
Lage Kreis Lippe, Nordrhein-Westfalen, Deutschland
Flusssystem Weser
Abfluss über Werre → Weser → Nordsee
Quelle Südlich von Barntrup
51° 58′ 21″ N, 9° 7′ 48″ O
Quellhöhe ca. 248 m ü. NN[1]
Mündung In Bad Salzuflen in die WerreKoordinaten: 52° 4′ 39″ N, 8° 44′ 25″ O
52° 4′ 39″ N, 8° 44′ 25″ O
Mündungshöhe ca. 71 m ü. NN[1]
Höhenunterschied ca. 177 m
Sohlgefälle ca. 4 ‰
Länge 43,9 km[2]
Einzugsgebiet 376,727 km²[2]
Abfluss am Pegel Lindemannsheide neu[3]
AEo: 294,19 km²
Lage: 4,68 km oberhalb der Mündung
NNQ (02.10.2012)
MNQ 1988/2015
MQ 1988/2015
Mq 1988/2015
MHQ 1988/2015
HHQ (13.03.1992)
720 l/s
1,03 m³/s
3,41 m³/s
11,6 l/(s km²)
32,9 m³/s
52,6 m³/s
Abfluss an der Mündung[4]
AEo: 376,7 km²
MQ
Mq
4,59 m³/s
12,2 l/(s km²)
Verlauf der Bega

Die Bega (niederdeutsch: Biege) ist ein 43,9 km langer, orografisch rechter bzw. östlicher Zufluss der Werre, einem linken Nebenfluss der Weser. Sie fließt im Lipper Bergland im Kreis Lippe in Nordrhein-Westfalen, Deutschland. Ihr Einzugsgebiet umfasst 376,7 km².

Name

Urkundlich ist der Name der Bega im Jahr 1345 erstmals „twisschen der Beghe“ erwähnt, und für 1405 „up de süd der Beghe“, dann Anfang des 17. Jahrhunderts als „Die Bege“, „bey der Bege“ (1614), „in die Bege“, „die Bege hinauf“ (1635). Belege des frühen 13. Jahrhunderts (und weitere in den folgenden Jahrhunderten) sind mit dem Ortsnamen Bega verbunden. Die Bedeutung des Namens geht auf die germanische Form *baki- durchsichtig für „Bach“ zurück altsächsische und niederdeutsche Ableitungen insbesondere in der lippischen Mundart sind die Formen beki, beke, bi(e)ke. Die Schreibungen der älteren und ältesten Belegformen mit -g- und -gh- stehen für ein verschobenes germanisches -k- zu -ch- wie die mitteldeutsche Formen *bechi, beche zeigen.[5]

Verlauf

Bega durch Lemgo

Die Bega entspringt im Ostteil des Naturparks Teutoburger Wald / Eggegebirge südöstlich der Kernstadt von Barntrup. Ihre Quelle liegt im Nordteil des Blomberger Stadtwaldes zwischen dem nahen Steinberg (281,6 m ü. NN) im Nordwesten und dem Birkenberg (296,2 m ü. NN) im Süden auf rund 238 m ü. NN.

Zunächst fließt die überwiegend in Ostsüdost-Westnordwest-Richtung verlaufende Bega nach Norden parallel zum Verlauf der Bundesstraße 1. Nach wenigen Flusskilometern, etwa in Höhe von Oesterröden, wendet sich der Fluss nach Westen und fließt erst südlich an Barntrup vorbei und dann durch die westsüdwestlichen Ortsteile.

Hiernach passiert die Bega den Kirchort Bega der Gemeinde Dörentrup, tangiert den Dörentruper Ortsteil Humfeld im Süden, passiert die Hillentruper Ortslage Sporkholz im Süden und den Dörentruper Kernort im Norden.

Auf Lemgoer Stadtgebiet nimmt die Bega nördlich des Ortsteils Voßheide die Passade auf und durchfließt die Lemgoer Kernstadt. Nach Einmünden der von Norden kommenden Ilse tangiert sie südlich den Ortsteil Lieme, wo von Süden kommend der Oetternbach zufließt.

Ab hier fließt die Bega in Richtung Nordwesten und durchfließt dabei die Bad Salzuflener Stadtteile Grastrup-Hölsen und Schötmar, um südwestlich der Bad Salzuflener Kernstadt, nach Aufnahme der von Norden heran fließenden Salze, beim Werre-Flusskilometer 30,3 in den dort von Süden kommenden Weser-Nebenfluss Werre auf etwa 71 m ü. NN zu münden.

Flusssystem

An der Mündung in die Werre in Bad Salzuflen führt die Bega mit im Mittel 4,6 m³/s mehr Wasser als die Werre mit einem mittleren Abfluss von 2,9 m³/s. Über sie verläuft damit der Hauptstrang des Flusssystems der Werre. Außerdem hat die Bega bis zu diesem Punkt mit 43,9 km eine größere Fließstrecke zurückgelegt als die Werre mit 41,6 km.

Umwelt

Im Oberlauf mäandriert die Bega stark und ist in naturnahem Zustand. Neben ausgedehnten Buchenbeständen und weiteren Quellbereichen finden sich seltene Pflanzen und Tiere. Daher wurde 1996 das Naturschutzgebiet Begatal ausgewiesen. Der Großteil der weiteren Verlaufs wurde in verschiedenen Landschaftsschutzgebieten als Schutzgebiet ausgewiesen. Direkt an das Naturschutzgebiet Begatal grenzt direkt das Landschaftsschutzgebiet Begaaue (Lemgo). Weitere Bereiche liegen in dem Landschaftsschutzgebiet Begaaue (Lage), dem Landschaftsschutzgebiet Beganiederung und dem Landschaftsschutzgebiet Mündungsbereich Bega/Werre.

Es umfasst den etwa 21 km langen Gewässerabschnitt und Talraum der Bega mit einer Größe von 497 Hektar von den Quellbereichen im Blomberger Stadtwald bis zum Schloss Brake in Lemgo[6]. Die Bega ist nahezu im gesamten Verlauf mäßig belastet und wird daher der Gewässergüteklasse II zugeordnet. Lediglich zwischen dem Lemgoer Gewerbegebiet westlich der Kernstadt und der Mündung der Ilse ist die Wasserqualität etwas schlechter. Die Bega zeigt sich hier kritisch belastet (Gewässergüteklasse II-III)[7].

Hochwasserschutz

An der Bega können schnell auflaufende, heftige Hochwasser auftreten. Daher wurde in den Jahren von 1978 (Planung) bis Oktober 2010 für rund 18,5 Mio. Euro südöstlich von Bad Salzuflen ein Hochwasserrückhaltebecken mit einer Speicherkapazität von 2.582.000 m³ angelegt. Es hält Wasser aus einem 294 km² großen Einzugsgebiet zurück und soll Bad Salzuflen und Schötmar vor Überflutungen schützen.[8][9]

Tourismus

In Lemgo-Brake liegen nahe der Bega das im Stil der Weserrenaissance erbaute Schloss und das dortige Mühlenmuseum.

Zuflüsse

Die folgende Tabelle enthält eine Auswahl von Bega-Zuflüssen – aufgelistet in der Reihenfolge von der Quelle zur Mündung. Genannt ist jeweils die orografische Lage, die Mündungsposition mit Angabe des Stationierungskilometers[2], die Länge[2], die Größe des Einzugsgebietes[10], die Mündungshöhe[1] und die Gewässerkennzahl[2].

Name
Lage
Position
[km]
Länge
[km]
Einzugsgebiet
[km²]
Mündungshöhe
[m. ü. NN]
DGKZ
N.N. rechts 42,3 1,0 0,37 192 462111
N.N. links 41,9 1,5 1,13 187 4621114
Hahnenbach links 40,5 1,9 1,31 184 4621116
Selbecke links 39,5 2,2 2,86 174 4621118
Eichelbach rechts 39,0 2,8 11,53 162 462112
Bentruper Bach links 37,5 3,2 5,07 152 4621132
N.N. rechts 36,9 1,8 3,42 148 4621134
Hume rechts 34,6 4,2 5,34 140 462114
N.N. rechts 33,1 3,6 3,49 135 462116
Diebkebach links 32,2 3,8 4,11 133 46212
N.N. links 32,0 1,35 0,83 130 462132
Hillbach rechts 28,6 5,1 14,00 123 46214
Maibolte rechts 27,2 4,4 6,14 119 46216
Passade links 23,7 15,1 67,89 104 4622
N.N. rechts 22,9 2,2 1,26 103 4623112
Bornsiekbach/Thronsbach rechts 22,4 3,9 2,22 102 4623114
N.N. rechts 21,6 2,6 1,19 100 4623116
Sugehohlbach rechts 20,4 3,0 1,36 99 4623118
Langenkampsbach links 20,0 3,1 4,69 96 462312
Butterbach links 16,7 1,1 1,79 90 4623192
Alter Fluss rechts 15,6 5,7 6,4 89 4623194
Linnebach links 14,4 7,4 13,96 87 46232
Ilse rechts 12,0 15,04 52,92 84 4624
Oetternbach links 11,4 16,7 34,89 83 4626
Haustenbach links 8,6 3,0 4,32 80 462712
Rhienbach rechts 4,6 5,7 16,42 75 46272
Moddenbach links 4,4 3,2 6,15 74 46274
Ehrser Bach rechts 3,0 4,2 3,64 74 462792
Brederbach rechts 1,4 3,1 2,05 71 462794
Salze rechts 0,4 15,0 49,02 70 4628

Einzelnachweise

  1. a b c Deutsche Grundkarte 1:5.000
  2. a b c d e Topographisches Informationsmanagement, Bezirksregierung Köln, Abteilung GEObasis NRW
  3. Deutsches Gewässerkundliches Jahrbuch Weser-Ems 2015. Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz, S. 165, abgerufen am 7. März 2021 (PDF, deutsch, 6395 kB).
  4. Pegelwert Lindemannsheide neu vermehrt um den Gebietsabfluss des Resteinzugsgebietes (12,1 1/s.km² auf 82,5 km²), abgeleitet aus den Werten des einschließenden Zwischeneinzugsgebietes der Pegel Pottenhausen (Werre), Lindemannsheide neu (Bega) und Ahmsen (Werre)
  5. Albrecht Greule: Deutsches Gewässernamenbuch. Etymologie der Gewässernamen und der dazugehörigen Gebiets-,Siedlungs- und Flurnamen. de Gruyter, Berlin/Boston 2014, ISBN 978-3-11-019039-7, S. 54.
  6. BUND Lemgo
  7. Gewässergütekarte Kreis Lippe 2008
  8. Bezirksregierung Detmold (Memento vom 11. Juni 2013 im Internet Archive)
  9. Joachim Gesch: Hochwasserrückhaltebecken Bega. In: Heimatland Lippe. Detmold, Heft 1, Januar 2011, S. 4 ff.
  10. LANUV NRW: ELWAS-Karte, Basisdaten – Verdichtete Einzugsgebiete; abgerufen am 20. April 2018

Siehe auch

Commons: Bega – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien