Bartholomäuskirche (Rödinghausen)
Die evangelisch-lutherische Bartholomäuskirche ist das größte Kirchengebäude der Gemeinde Rödinghausen (Nordrhein-Westfalen).
Geschichte
Die heute evangelisch-lutherische Kirche wurde erstmals 1233 erwähnt. Die Ursprünge der Pfarrkirche reichen vermutlich bis ins 9. Jahrhundert zurück. Vermutlich errichteten die Franken an Stelle einer germanischen Kultstätte eine erste Holzkirche (siehe Geschichte Rödinghausens).[1]
Die ältesten Teile des ursprünglich romanischen Baus stammen aus dem späten 12. und dem 13. Jahrhundert. Im 16. Jahrhundert wurde die Kirche im Stil der Gotik umgebaut. Die Querhausarme wurden am Ende des 19. Jahrhunderts angefügt.[1]
Das Patronatsrecht hatte lange Zeit die Familie von dem Bussche von Gut Waghorst, deren Familienmitglieder teilweise in der Kirche begraben sind.[1]
- Blick zum Kirchturm von Westen
- Grundriss vor dem Umbau
- Bauzustand 1893
Ausstattung
Im Inneren sind ein wertvoller Holzschnitzaltar aus dem Jahr 1520 und ein Kruzifix von 1400 zu besichtigen. Weiterhin sind zwölf Apostelfiguren (ebenfalls um 1520) und eine Renaissance-Kanzel von 1588 zu erwähnen. Zum Besitz der Kirche gehört eine seltene Bibel in plattdeutscher Sprache, 1596 von Daniel Volderus herausgegeben.
- Holzschnitzaltar von 1520
- Kruzifix aus dem Jahr 1400
- Bartholomäus, eine der zwölf Apostelfiguren von 1520
- Renaissance-Kanzel von 1588
Orgel
Die Bartholomäuskirche erhielt 1969 eine Orgel der Werkstätte Gustav Steinmann Orgelbau aus Vlotho. Diese verfügt – bei Schleifladen mit mechanischer Spiel- und Registertraktur – über 18 Register auf zwei Manualen und Pedal.[2] Sie wurde 1999 und 2017 gereinigt sowie generalüberholt, zuletzt von dem Orgelbauer Willehard Schomberg aus Friesoythe.[3] Ihre Disposition lautet:[2]
|
|
|
- Koppeln: Normalkoppeln I/II, I/P, II/P
Glocken
Seit dem 17. Jahrhundert ist für die Bartholomäuskirche ein dreistimmiges Geläut belegt. Die gegenwärtigen Glocken stammen aus dem Jahr 1922 und bestehen aus Stahlguss. Ein elektrisches Läutewerk wurde 1930 eingebaut, später wurde der eichene Glockenstuhl durch einen stählernen ersetzt.[4]
Nr. | Nominal | Gewicht | Durchmesser | Gussjahr | Gießer | Inschrift |
---|---|---|---|---|---|---|
1 | f1 | 1922 | Bochumer Verein | O Land, Land, Land, höre des Herrn Wort. | ||
2 | as1 | 1922 | Bochumer Verein | Christus ist unser Leben. | ||
3 | h1 | 1922 | Bochumer Verein | Wachet und betet. |
Literatur
- Rolf Botzet: Die Bartholomäuskirche in Rödinghausen. Eine kurze Beschreibung ihrer Geschichte und Kunstwerke. Rödinghausen 2003, ISBN 3-9801709-8-5.
- Anton Doms: Grabungen zur mittelalterlichen Baugeschichte Westfalens: Rödinghausen, Kr. Herford, ev. Pfarrkirche St. Bartholomäus. In: Westfalen. Band 43, 1965, S. 133–136 (Bericht über die Ausgrabungen in der Kirche während der Restaurierung 1962).
Weblinks
- Beschreibung der Kirche
- Website der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Rödinghausen
- Private Website über die Kirche
Einzelnachweise
- ↑ a b c Rolf Botzet: Die Baugeschichte der Bartholomäus-Kirche. Abgerufen am 9. August 2022.
- ↑ a b Rödinghausen, Ev. Bartholomäus-Kirche. In: Gustav Steinmann Orgelbau. Privatdruck, Vlotho o. J. (unpaginierte Loseblattsammlung von Orgeldispositionen als Supplement zur Festschrift von 1985).
- ↑ Gerald Dunkel: Großreinemachen in der Steinmann-Orgel. Abgerufen am 9. August 2022.
- ↑ Friedhelm Mailänder: Die Glocken der Gemeinde Rödinghausen. Abgerufen am 9. August 2022.
Koordinaten: 52° 15′ 17,54″ N, 8° 28′ 41″ O