Bachhagel

Wappen Deutschlandkarte
Bachhagel
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Bachhagel hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 48° 38′ N, 10° 19′ OKoordinaten: 48° 38′ N, 10° 19′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Schwaben
Landkreis: Dillingen an der Donau
Verwaltungs­gemeinschaft: Syrgenstein
Höhe: 471 m ü. NHN
Fläche: 19,74 km2
Einwohner: 2296 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 116 Einwohner je km2
Postleitzahl: 89429
Vorwahl: 09077
Kfz-Kennzeichen: DLG, WER
Gemeindeschlüssel: 09 7 73 112
Gemeindegliederung: 5 Gemeindeteile
Adresse der Verbandsverwaltung: Ringstraße 35
89428 Syrgenstein
Website: www.bachhagel.de
Erster Bürgermeister: Ingo Hellstern (CSU)
Lage der Gemeinde Bachhagel im Landkreis Dillingen an der Donau
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Karte
Kirche St. Peter in Burghagel
Kirchplatz in Bachhagel

Bachhagel ist eine Gemeinde im Landkreis Dillingen an der Donau in Bayern und Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Syrgenstein.

Geographie

Bachhagel liegt im Bachtal, einem Ausläufer der Schwäbischen Alb. Durch den Ort fließt der in Staufen entspringende Zwergbach. Die Gemeinde ist Teil der Planungsregion Augsburg.

Gemeindegebiet

Es gibt fünf Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]

Burghagel von Südosten, im Hintergrund Altenberg

Das Gemeindegebiet besteht aus den Gemarkungen Bachhagel, Burghagel und Oberbechingen.

Nachbargemeinden

Angrenzende Gemeinden sind die Stadt Giengen an der Brenz (Landkreis Heidenheim) und die Gemeinden Syrgenstein, Zöschingen, Dischingen (Landkreis Heidenheim), Wittislingen und Haunsheim.

Geschichte

Bis zur Gründung der Gemeinden

Die Herren von Hagel, die als Reichsministerialen erstmals 1145 erwähnt sind, waren die ersten nachweisbaren Besitzer der Burg Hagel. Bachhagel wird erstmals 1269/71 als Hagel erwähnt und bedeutet Hügel oder Steinhaufen. Das benachbarte Pfarrdorf Burghagel trug ebenfalls den Namen Hagel. Zur Unterscheidung nannte sich der am Bach gelegene Ort Bachhagel, der bei der Burg gelegene Burghagel. Burg Hagel wurde 1447 oder 1462 zerstört und nicht wieder aufgebaut. Die Hofmark Oberbechingen war von 1581 bis 1622 im Besitz der Ulmer Patrizierfamilie Roth von Schreckenstein. Hans Caspar Roth von Schreckenstein erbaute hier 1584 das Schloss Oberbechingen. Das heutige Gemeindegebiet gehörte zum Herzogtum Neuburg-Sulzbach und dessen Gericht Höchstädt; seit 1777 war das Gebiet Teil des Kurfürstentums Bayern. Mit dem Gemeindeedikt von 1818 entstanden die Gemeinden Bachhagel, Burghagel und Oberbechingen.

Eingemeindungen

Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurden am 1. Mai 1978 die Gemeinden Burghagel und Oberbechingen eingegliedert.[4]

Einwohnerentwicklung

Jahr 1961 1970 1987 1991 1995 2000 2005 2010 2015 2020
Einwohner 1544 1564 1788 1973 2139 2314 2410 2288 2192 2249

Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 1833 auf 2213 um 380 Einwohner bzw. um 20,7 %.

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat besteht aus dem ersten Bürgermeister und den Gemeinderatsmitgliedern. Die 14 Gemeinderatsmitglieder werden seit Mai 2020 von folgenden Gruppierungen gestellt:[5]:

Parteien und

Wählergemeinschaften

2020[6] 2014[7]
% Sitze % Sitze
Bürgerblock Bachhagel 40,8 6 48,7 7
Wählergemeinschaft Burghagel 20,6 3 16,1 2
Wählergemeinschaft Oberbechingen 18,1 2 6,3 1
Bündnis 90/Die Grünen Bayern 11,0 2
SPD 9,5 1 14,7 2
Bürgerblock Junge Bürger Oberbechingen 14,2 2
Gesamt 100,0 14 100,0 14
Wahlbeteiligung in % 59,4 60,9

Bürgermeister

Bei der Kommunalwahl am 15. März 2020 wurde unter zwei Bewerbern Ingo Hellstern (CSU) mit 80,4 % der Stimmen zum Ersten Bürgermeister gewählt. Vorgänger von 1996 bis 2008 war Ludwig Seeger jun. (SPD/Unabhängige Bürger). Da die Wahlen am 2. März 2008 zu keinem Ergebnis führten, wurde am 16. März 2008 in einer Stichwahl Ingrid Krämmel (CSU) als Nachfolgerin gewählt. Der Amtswechsel erfolgte wie bei Regelkommunalwahlen in Bayern üblich am 1. Mai 2008. Bei der Kommunalwahl 2014 wurde Ingrid Krämmel mit 84,3 % der Stimmen im Amt bestätigt.

Wappen

Blasonierung: „Von Schwarz und Gold gespaltene, eingeschweifte Spitze, darin auf gesenktem blauen Wellenbalken eine silberne Burg mit Zinnenturm und roten Dächern, gespalten von Gold und Schwarz, vorne ein schräger schwarzer Sperrhaken, hinten ein steigendes, rotbewehrtes, silbernes Einhorn mit roter Mähne und rotem Schwanz.“[8]
Wappenbegründung: Der schwarze Sperrhaken stammt aus dem Wappen der Herren von Hagel, die Burg im Wappen erinnert an die Burg Hagel. Das Einhorn war im ehemaligen Ortswappen von Oberbechingen zu finden und ist das Wappensymbol der Familie Roth von Schreckenstein.

1988 verliehen.

Baudenkmäler

  • Katholische Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt in Bachhagel
  • Katholische Friedhofskapelle St. Georg in Bachhagel
  • Katholische Pfarrkirche St. Peter in Burghagel
  • Katholische Pfarrkirche St. Michael in Oberbechingen
  • Schloss Oberbechingen

Bodendenkmäler

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft

Im Jahr 2021 gab es nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe 197 und in sonstigen Wirtschaftsbereichen 187 Personen sozialversicherungspflichtig am Arbeitsort Beschäftigte. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es 1070. Im verarbeitenden Gewerbe gab es drei, im Bauhauptgewerbe zwei Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 2020 23 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 874 ha, davon waren 748 ha Ackerfläche und 126 ha Dauergrünfläche.

Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 2021 umgerechnet 2.610.000 €, davon waren umgerechnet 566.000 € (netto) Gewerbesteuereinnahmen.

Bildung

Es gibt folgende Einrichtungen (Stand 2022):

  • eine Kindertageseinrichtung: 150 genehmigte Plätze, 120 betreute Kinder

Söhne und Töchter der Gemeinde

  • Agreda Dirr (1880–1949), Taubstummenpädagogin aus Oberbechingen
  • Ulrich Graf (1878–1950), nationalsozialistischer Politiker, Parteifunktionär und Mitglied in SA und SS
  • Hubert Schonger (1897–1978), Filmregisseur und Filmproduzent.
  • Frank Schmidt (1974), Fußballspieler und Trainer
Commons: Bachhagel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Bachhagel in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 31. August 2019.
  3. Gemeinde Bachhagel, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 10. Dezember 2021.
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 770 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  5. Ergebnisse. Abgerufen am 6. März 2021.
  6. Kommunalwahlen in Bayern am 15. März 2020. Abgerufen am 1. Mai 2021 (Fehler im Dokument: CSU und Grüne vertauscht).
  7. Kommunalwahlen in Bayern am 16. März 2014. Archiviert vom Original am 3. Februar 2020; abgerufen am 15. August 2024.
  8. Eintrag zum Wappen von Bachhagel in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte