Arp 220

Galaxie
Arp 220 / APG 220
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Die Galaxie Arp 220 aufgenommen mithilfe des Hubble-Weltraumteleskops
AladinLite
Sternbild Schlange
Position
ÄquinoktiumJ2000.0, Epoche: J2000.0
Rektaszension 15h 34m 57,2s [1]
Deklination +23° 30′ 11″ [1]
Erscheinungsbild
Morphologischer Typ S?;LINER;HII Sy2[2]
Helligkeit (visuell) 13,4 mag[2]
Helligkeit (B-Band) 14,0 mag[2]
Winkel­ausdehnung 1,8′ × 1,7′[2]
Positionswinkel 144°[2]
Inklination °
Flächen­helligkeit 14,5 mag/arcmin²[2]
Physikalische Daten
Zugehörigkeit
Rotverschiebung 0,018126 ± 0,000023[1]
Radial­geschwin­digkeit (5434 ± 7) km/s[1]
Hubbledistanz
H0 = 73 km/(s • Mpc)
(247 ± 17) · 106 Lj
(75,7 ± 5,3) Mpc [1]
Absolute Helligkeit mag
Masse M
Durchmesser Lj
Metallizität [Fe/H]
Geschichte
Entdeckung Truman Safford
Entdeckungsdatum 4. Mai 1866
Katalogbezeichnungen
IC 1127/4553 • UGC 9913 • PGC 55497 • CGCG 136-017 • MCG +04-37-005 • Arp 220 • VV 540 •

Arp 220, oder auch APG 220 ist das der Erde nächste Beispiel einer ultraleuchtkräftigen Infrarotgalaxie, mit mehr als 1012 Sonnenleuchtkräften. Sie ist etwa 247 Mio. Lichtjahre entfernt. Entdeckt wurde das Objekt am 4. Mai 1866 von Truman Henry Safford.[3]

Halton Arp gliederte seinen Katalog ungewöhnlicher Galaxien nach rein morphologischen Kriterien in Gruppen. Diese Galaxie gehört zu der Klasse Galaxien mit angrenzenden Schleifen. Schwache Schleifen und Arme in tiefen optischen Aufnahmen neben der eigentlichen Galaxie lassen vermuten, dass sie durch Verschmelzung zweier Galaxien entstanden ist. Als außergewöhnlich wurde Arp 220 in den 1980ern durch Messungen des Infrarotteleskops IRAS erkannt. Ihre Leuchtkraft ist viel größer als bei normalen Galaxien und entweicht zum größten Teil im fernen Infrarot – fast hundert Mal mehr bei Wellenlängen um 100 µm als im blauen Licht bei 0,5 µm. Das Kerngebiet von Arp 220 ist durch Staub verhüllt, der die Leuchtkraft seiner eigentlichen Energiequelle verschluckt und im fernen Infrarot wieder ausstrahlt.

In der sichtbaren Aufnahme des Hubble-Weltraumteleskops ist das Kerngebiet von Arp 220 völlig hinter dichten Staubstreifen verborgen. Viele junge helle Sternhaufen weisen aber auch hier auf ungewöhnliche Eigenschaften hin. Die Aufnahme des Hubble-Weltraumteleskops im nahen Infrarot dringt besser durch den Staub und zeigt die noch nicht ganz verschmolzenen Kernregionen der beiden Ausgangsgalaxien. Selbst hier sind aber die am tiefsten in den Staub eingebetteten Regionen noch nicht sichtbar. Untersuchungen mit dem Infrared Space Observatory im mittleren Infrarot und mit VLBI im Radiobereich zeigen, dass sie einen heftigen Starburst enthalten, aber auch ein Beitrag eines aktiven galaktischen Kerns kann nicht ausgeschlossen werden.

Einzelnachweise

  1. a b c NASA/IPAC EXTRAGALACTIC DATABASE IC 1127
  2. a b c d e f SEDS: IC 1127
  3. Seligman
  4. https://hubblesite.org/contents/news-releases/2006/news-2006-26.html
Commons: Arp 220 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

  • Jeff Kanipe und Dennis Webb: The Arp Atlas of Peculiar Galaxies – A Chronicle and Observer’s Guide, Richmond 2006, ISBN 978-0-943396-76-7