Aphelinidae

Aphelinidae

cf. Eretmocerus aus Südafrika

Systematik
Unterstamm: Sechsfüßer (Hexapoda)
Klasse: Insekten (Insecta)
Ordnung: Hautflügler (Hymenoptera)
Unterordnung: Taillenwespen (Apocrita)
Überfamilie: Erzwespen (Chalcidoidea)
Familie: Aphelinidae
Wissenschaftlicher Name
Aphelinidae
Thomson, 1876

Die Aphelinidae bilden eine Hautflüglerfamilie innerhalb der Überfamilie der Erzwespen (Chalcidoidea).

Taxonomie

Das Taxon geht auf den schwedischen Entomologen Carl Gustaf Thomson im Jahr 1876 zurück.[1] Aufgrund molekularbiologischer Untersuchungen wurden von Heraty et al. (2013) die Unterfamilien Azotinae und Eriaporinae zu eigenständigen Familien erhoben.[2] Später wurden die Eriaporidae von Burks et al. (2022) in die Pirenidae integriert.[3] Weiterhin wurden von Burks et al. (2022) die Calesinae zu einer Familie erhoben.[3]

Merkmale

Die Erzwespen sind ziemlich klein, mit Längen zwischen 0,5 und 1,5 mm.[4] Ihr Körper ist fast immer nicht-metallisch.[5] Der Gaster ist breit sessil. Das Metasoma ist breit mit dem Thorax verbunden, folglich ohne Einschnürung (Petiolus).[4][5] Die Fühler besitzen 5–8 Glieder.[5] Darunter sind maximal vier Funikularglieder.[4] Die Tarsi sind 4- oder 5-gliedrig.[4][5] Am Hinterleibsende befinden sich Cerci.[5] Die Sporne der vorderen Tibien sind groß, gebogen und bifid.[4] Die Notauli sind vollständig, gerade und tief sowie weit voneinander getrennt.[4]

Lebensweise

Die meisten Aphelinidae sind Primärparasitoide von Pflanzenläusen, insbesondere aus den Überfamilien der Schildläuse (Coccoidea), Mottenschildläuse (Aleyrodoidea) und Blattläuse (Aphidoidea).[4] Es gibt Endoparasiten, Ektoparasiten sowie Prädatoren von Eiern.[5] Darüber hinaus gibt es Fälle, in welchen die Geschlechter einer Art ein unterschiedliches Parasitierungsverhalten aufweisen.[6] Dabei sind offenbar die Weibchen immer Endoparasitoide.[4] Dagegen können sich die Männchen als primäre Ektoparasitoide auf demselben Wirt, als Hyperparasitoide auf ihrer eigenen Art, als fakultative Hyperparasitoide auf ihrer eigenen oder anderen Arten oder als obligate Hyperparasitoide auf anderen Arten entwickeln.[4] Außerdem gibt es Aphelinidae, die Heuschrecken parasitieren, und andere, die als obligate oder fakultative Hyperparasiten in Erscheinung treten.[4]

Innere Systematik

Die Aphelinidae werden in folgende Unterfamilien gegliedert:[5][1]

Einzelnachweise

  1. a b Universal Chalcidoidea Database. In: Natural History Museum (www.nhm.ac.uk). Abgerufen am 27. April 2024 (englisch).
  2. John M. Heraty et al.: A phylogenetic analysis of the megadiverse Chalcidoidea (Hymenoptera). In: Cladistics 29. 4. Januar 2013, S. 466–542, abgerufen am 27. April 2024 (englisch).
  3. a b Roger Burks et al.: From hell’s heart I stab at thee! A determined approach towards a monophyletic Pteromalidae and reclassification of Chalcidoidea (Hymenoptera). In: Journal of Hymenoptera Research 94. 20. Dezember 2022, S. 13–88, abgerufen am 6. Januar 2024 (englisch).
  4. a b c d e f g h i j Danielle Stringer, Sarah Mantel, John Jennings, Andrew D. Austin: Familiy Aphelinidae. Australian Centre for Evolutionary Biology and Biodiversity, and the School of Earth and Environmental Science, The University of Adelaide, South Australia, Australia, Juli 2012, abgerufen am 27. April 2024 (englisch).
  5. a b c d e f g Universal Chalcidoidea Database - Notes on families: Aphelinidae. Natural History Museum (www.nhm.ac.uk), abgerufen am 27. April 2024 (englisch).
  6. Qing-Song Zhou, Andrew Polszek, Yao-Guang Qin, Fang Yu, Xu-Bo Wang, San-An Wu, Chao-Dong Zhu, Yan-Zhou Zhang, Paolo Alfonso Pedata: Parasitoid–host associations of the genus Coccophagus (Hymenoptera: Aphelinidae) in China. In: Zoological Journal of the Linnean Society, Vol. 182, Issue 1. Januar 2018, S. 38–49, abgerufen am 27. April 2024 (englisch).
Commons: Aphelinidae – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Aphelinidae. In: bugguide.net. Iowa State University, Dept. of Plant Pathology, Entomology, and Microbiology, abgerufen am 27. April 2024 (englisch).