Alexandar Tomow (Ringer)

Mamadou Sakho

Alexandar Tomow 2014

Persönliche Informationen
Name: Alexandar Tomow Lasarow
Nationalität: Bulgarien 1971 Bulgarien
Verein: Lewski Sofia
Geburtsdatum: 3. April 1949
Geburtsort: Sandanski, Bulgarien
Größe: 1,91 m
Stil: Griechisch-römisch
Gewichtsklasse: Superschwergewicht
Medaillen
Olympische Spiele 0 × Goldmedaille 3 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Weltmeisterschaften 5 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Europameisterschaften 5 × Goldmedaille 2 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
Universiade 1 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Olympische Ringe Olympische Spiele
Silber 1972 München +100 kg Greco
Silber 1976 Montreal +100 kg Greco
Silber 1980 Moskau +100 kg Greco
Weltmeisterschaften
Gold 1971 Sofia +100 kg Greco
Gold 1973 Teheran +100 kg Greco
Gold 1974 Kattowitz +100 kg Greco
Gold 1975 Minsk +100 kg Greco
Gold 1979 San Diego +100 kg Greco
Europameisterschaften
Bronze 1970 Berlin +100 kg Greco
Gold 1972 Kattowitz +100 kg Greco
Gold 1973 Helsinki +100 kg Greco
Silber 1974 Madrid +100 kg Greco
Gold 1976 Leningrad +100 kg Greco
Silber 1978 Oslo +100 kg Greco
Gold 1979 Bukarest +100 kg Greco
Gold 1984 Jönköping +100 kg Greco
Logo der FISU Universiade
Gold 1977 Sofia +100 kg Greco
Balkanspiele
Gold 1968 Constanța +100 kg Greco

Alexandar Tomow Lasarow, bulgarisch Александър Томов Лазаров, (* 3. April 1949 in Sandanski, Oblast Blagoewgrad) ist ein ehemaliger bulgarischer Ringer.

Werdegang

Alexandar Tomow begann als Jugendlicher in seiner Heimatgemeinde mit dem Ringen. Er war schon als Jugendlicher körperlich außergewöhnlich stark und wuchs bald zu einem ausgewachsenen Schwergewichtler heran. In seinem letzten Jahr als Jugendlicher wurde er Spartakiadesieger und bereits mit 19 Jahren wurde er vom bulgarischen Ringerverband bei den Balkanmeisterschaften eingesetzt, wo er auf Anhieb im Schwergewicht, griech.-röm. Stil, gewann. Er trat in die bulgarische Armee ein und wurde in Sofia stationiert. Dort wurde P. Sirakow sein Trainer, der ihn systematisch weiter an die Weltspitze führte. Alexandar Tomow war inzwischen 1,92 m groß und ca. 130 kg schwer. In den folgenden Jahren gewann er fünfmal den Titel eines Weltmeisters und fünfmal den eines Europameisters. Bei den Olympischen Spielen 1972, 1976 und 1980 musste er sich aber jedes Mal mit einer Silbermedaille begnügen. Die sowjetischen Sportler Anatoli Roschtschin und Oleksandr Koltschynskyj verbauten ihm dreimal den Griff auf die Goldmedaille. 1981 beendete Alexandar Tomow seine internationale Laufbahn, wagte aber 1984, mit 35 Jahren ein Comeback und wurde erneut Europameister. An seinen vierten Olympischen Spielen 1984 in Los Angeles konnte er aber nicht teilnehmen, da ihm Politiker diesen Weg durch den Olympiaboykott verwehrten. Trotz der Tatsache, dass er nie Olympiasieger werden konnte, war Alexandar Tomow mit Sicherheit einer der besten Superschwergewichtler im griech.-römischen Stil, der jemals auf der Matte stand. Für seine Verdienste um den Ringersport wurde er im September 2003 als einer der ersten in die FILA International Wrestling Hall of Fame aufgenommen.[1] Er war Offizier in der bulgarischen Volksarmee, während seiner aktiven Zeit aber ausschließlich Ringer.

Internationale Erfolge

Jahr Platz Wettbewerb Gewichtsklasse Ergebnisse
1968 1. Balkanspiele in Constanța Superschwer vor Miroslav Grubanov, Jugoslawien und Victor Dolipschi, Rumänien
1969 1. „Nikola-Petrow“-Memorial in Sofia Superschwer
1969 2. Intern. Junioren-Turnier in Minsk Superschwer hinter Treitz, vor Roone, beide Sowjetunion
1970 3. EM in Berlin Superschwer mit Siegen über Petr Kment, Tschechoslowakei, Istvan Semeredi, Jugoslawien, Florea Chitu, Rumänien und Niederlagen gegen Edward Wojda, Polen und Roland Bock, Bundesrepublik Deutschland
1970 6. WM in Edmonton Superschwer mit einem Sieg über Nicolae Martinescu, Rumänien, einem Unentschieden gegen Omar Topuz, Türkei und einer Niederlage gegen Roland Bock (beide Ringer wurden wegen Passivität disqualifiziert)
1971 2. „Nikola-Petrow“-Memorial in Warna Superschwer hinter Anatoli Roschtschin und vor Edward Wojda
1971 1. „Werner-Seelenbinder“-Turnier in Berlin Superschwer vor Bohumil Kubat, CSSR und Petr Kment, CSSR
1971 1. WM in Sofia Superschwer mit Siegen über Onar Topuz, Ali Gharbi, Tunesien, Victor Dolipschi, Edward Wojda, Petr Kment und Horst Schwarz, Bundesrepublik Deutschland und einem Unentschieden gegen Anatoli Roschtschin, UdSSR
1972 1. Klippan-Turnier Superschwer vor Horst Schwarz und Victor Dolipschi
1972 2. „Nikola-Petrow“-Memorial in Warna Superschwer vor Victor Dolipschi und Petr Kment
1972 1. EM in Kattowitz Superschwer mit Siegen über Petr Kment, Victor Dolipschi, Franz Labjohn, DDR und trotz einer Niederlage gegen Anatoli Kochniew, UdSSR
1972 1. Vorolympisches Turnier in München Superschwer vor Edward Wojda, Polen, Horst Schwarz und Pedro Pawlidis, beide Bundesrepublik Deutschland
1972 Silber OS in München Superschwer mit Siegen über Istvan Semeredi und Edward Wojda, einem Unentschieden gegen Victor Dolipschi und einer Niederlage gegen Anatoli Roschtschin
1973 1. EM in Helsinki Superschwer mit Siegen über Victor Dolipschi, Raimo Karlsson, Finnland, Petr Kment, Shota Morschiladze, UdSSR, Einar Gundersen, Norwegen und Marek Galinski, Polen
1973 1. WM in Teheran Superschwer mit Siegen über Marek Galinski, Victor Dolipschi, Omar Topuz, Schota Morschiladze und Petr Kment
1974 1. „Nikola-Petrow“-Memorial in Plewen Superschwer vor Oleksandr Koltschynskyj und Nikola Dinew, Bulgarien
1974 2. EM in Madrid Superschwer mit Siegen über Zygmunt Andrecki, Polen, Einar Gundersen, Omar Topuz, Roman Codreanu, Rumänien und einer Niederlage gegen Schota Morschiladze
1974 1. „Iwqan-Poddubny“-Memorial in Leningrad Superschwer vor Schota Morschiladse und Oleksandr Koltschynskyj
1974 1. WM in Kattowitz Superschwer mit Siegen über Henryk Tomanek, Polen, Roman Codreanu, Lorenz Hecher, Bundesrepublik Deutschland, Schota Morschiladze und János Rovnyai, Ungarn
1975 1. Großer Preis der Bundesrepublik Deutschland in Aschaffenburg Superschwer vor Richard Wolff und Lorenz Hecher, Bundesrepublik Deutschland
1975 1. „Werner-Seelenbinder“-Turnier in Leipzig Superschwer vor Roman Codreanu, Victor Dolipschi und Richard Wolff
1975 1. WM in Minsk Superschwer mit Siegen über Roman Codreanu, Tomanek, Oleksandr Koltschynskyj, UdSSR und János Rovnyai
1976 1. Klippan-Turnier Superschwer vor Awtandil Maisuradse und Richard Wolff
1976 1. EM in Leningrad Superschwer mit Siegen über Richard Wolff, BRD, Henryk Tomanek, József Nagy, Ungarn, Koltschynskyj, Arne Robertsson, Schweden und Karlsson
1976 Silber OS in Montreal Superschwer mit Siegen über János Rovnyai, Roman Codreanu, Mamadou Sakho, Senegal, Henryk Tomenek und Niederlagen |gegen William Lee, USA und Oleksandr Koltschynskyj
1977 1. Universiade in Sofia Superschwer vor Awtandil Maisuradse
1978 2. EM in Oslo Superschwer mit Siegen über Awtandil Maisuradse, UdSSR, Einar Gundersen, József Nagy und einer Niederlage gegen Roman Codreanu
1979 1. EM in Bukarest Superschwer mit Siegen über János Rovnyai, Oleksandr Koltschynskyj, Henryk Tomanek, Kenan Ege, Türkei und Roman Codreanu
1979 1. WM in San Diego Superschwer mit Siegen über Gundersen, Codreanu, Bob Walker, USA und trotz einer Niederlage gegen Koltschynskyj (beide disq.)
1980 Silber OS in Moskau Superschwer mit Siegen über Privoslav Ilic, Jugoslawien, József Farkas, Ungarn, Roman Codreanu, Hassan Ali Bechara, Libanon und einer Niederlage gegen Oleksandr Koltschynskyj
1984 1. EM in Jönköping Superschwer nach Siegen über Victor Dolipschi, Igor Rostrotzki, UdSSR und Henryk Tomanek
Erläuterungen
  • alle Wettkämpfe im griechisch-römischen Stil
  • Superschwer bis 1969 ab 97 kg, ab 1970 ab 100 kg Körpergewicht; eine Gewichtsbeschränkung nach oben gab es damals noch nicht
  • OS = Olympische Spiele, WM = Weltmeisterschaft, EM = Europameisterschaft

Literatur

  • Fachzeitschriften Athletik und Der Ringer
  • Dokumentation of International Wrestling Championships 1896 bis 1976, Herausgeber FILA, 1976

Einzelnachweise

  1. Hall of Fame bei uww.org